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Motorsport Glücksgefühle in Idaho: Tim Apolle fährt erstmals aufs Podium

Billrodaer ist in der US-amerikanischen Hard-Enduro-Serie erfolgreich. Nun darf er auch beim Saisonfinale an der Ostküste starten.

Von Torsten Kühl 29.06.2022, 07:19
Tim Apolle aus Billroda fährt in Kellogg (Idaho) erstmals in der US-amerikanischen Hard-Enduro-Serie aufs Podest - Lohn ist  auch ein Preisgeld.
Tim Apolle aus Billroda fährt in Kellogg (Idaho) erstmals in der US-amerikanischen Hard-Enduro-Serie aufs Podest - Lohn ist auch ein Preisgeld. (Foto: Apolle)

Kellogg/Billroda - Tim Apolle hat in seiner sportlichen Karriere einen weiteren Meilenstein erreicht: Erstmals schaffte der Billrodaer im Rahmen der US-amerikanischen Hard-Enduro-Serie AMA den Sprung aufs Podest. Dieses Kunststück gelang dem 25-Jährigen jüngst in Kellogg im Bundesstaat Idaho beim Wettbewerb „Silver Kings“.

Erneut waren die insgesamt rund 400 Piloten in einem sehr touristisch geprägten Skigebiet, ähnlich denen in den Alpen, unterwegs. In einem Qualifikationsprolog fuhr Apolle zunächst die fünftbeste Zeit. Am Samstag standen dann zwei jeweils etwa 45-minütige Runden auf dem Programm. „Das lief recht flüssig auf Singletrails durch die Berge, angepasst an die Leistungsfähigkeit der Fahrer in den verschiedenen Klassen“, berichtet Apolle.

An Haaker noch vorbeigeflogen

Für die Profis wie ihn gab es auf dem sogenannten Goldkurs zwei besonders anspruchsvolle Extra-Sektionen. Der Billrodaer gewann den Start und führte das Rennen etwa eine halbe Stunde lang an. „Am ersten steilen Anstieg verlor ich jedoch jede Menge Zeit, und ich fiel auf Rang fünf zurück. Der von mir so ersehnte Podestplatz geriet in weite Ferne“, erzählt der Angehörige einer Bundeswehr-Leistungssportgruppe. Aber Tim Apolle holte auf, und an der letzten anspruchsvollen Stelle flog er sogar an Toppilot Colton Haaker vorbei auf den zweiten Platz, den er bis ins Ziel behaupten konnte. Laufsieger wurde Keith Curtis. „Mein erstes Podium, ich war total happy“, blickt Apolle auf dieses Glücksgefühl zurück.

Das eigentliche Hauptrennen am Sonntag sollte über sechs Stunden gehen. „Los ging es ganz oben an der Bergstation. Für die Zuschauer gab es Gondeltickets, damit konnten sie per Lift zu den verschiedenen Sektionen gelangen. Das war ziemlich cool für das Publikum“, so der Burgenländer. Apolle benötigte wie die anderen Toppiloten nur etwas mehr als vier Stunden, nachdem unterwegs mehrere Checkpoints erreicht werden mussten.

Navigieren ohne GPS

„Dieses Mal gab es keine Navigation per GPS. Die Strecke war mit Pfeilen gekennzeichnet.“ Auf der Hauptrunde fuhren die Amateure der Bronzeklasse; von dort gingen zusätzliche, kompliziertere Prüfungen für die Silber- und Goldklasse ab. „Dadurch herrschte unterwegs teilweise heftiger Verkehr mit Staus. Ich hatte erneut den Start gewonnen, wollte aber lieber der Fuchs sein, der den Hasen jagt“, berichtet Tim Apolle am Telefon. So sei für ihn das Navigieren etwas leichter gewesen, und er habe die Fehler der Konkurrenz vermeiden können. Apolle wurde schließlich Dritter hinter Curtis und Haaker. „Mein erster Podestplatz in einem Hauptrennen dieser Serie“, ist der Billrodaer auch Tage nach dem Wettbewerb noch immer hin und weg.

Weil es für ihn so gut lief, erhält Apolle jetzt die Möglichkeit, auch das letzte Saisonrennen am kommenden Wochenende in Tamaqua (Pennsylvania) zu bestreiten. „Ich bin schon vor Ort. Hier herrschen 35 Grad Celsius und hohe Luftfeuchtigkeit“, meldet sich der Beta-Pilot von der Ostküste. Dort besitzt sein italienischer Motorradherstelle eine Dependance mit Werkstatt und Bussen.