„Schule ohne Rassismus“ Gegen Diskriminierung - Pforta will klare Haltung zeigen
Landesschule ist nun Teil des Netzwerkes „Schule ohne Rassismus“. Damit nimmt sie sich vor allem selbst in die Pflicht.

Schulpforte/Mhe. - Besonderen Grund zur Freude hatte jetzt die Landesschule Pforta. Mit einem Festakt in der Kirche wurde die traditionsreiche Bildungseinrichtung in das Netzwerk „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ integriert. Der Aufnahmeprozess dauerte gut eineinhalb Jahre. Als Paten konnten Susanne Neupert (Migrationsagentur Naumburg) und Jonathan Schörnig (Dokumentarfilmer) gewonnen werden.
Vielfalt und Diversität - eine AG soll dafür arbeiten
Grußworte sprachen Maik Reichel (SPD), Direktor der Landeszentrale für Politische Bildung, sowie Landtagsmitglied Sebastian Striegel (Bündnis 90/Die Grünen). „Damit das Thema gleich Eingang in den Alltag finden kann, diskutierten die Schülerinnen und Schüler im Anschluss in Workshops und Gesprächsrunden weiter. Schüler, Lehrer und Gäste dachten über Wege zur Förderung von Toleranz und Vielfalt nach“, heißt es in einer Pressemitteilung der Landesschule.
Eine von Schülerinnen und Schülern geleitete AG soll demnach in Zukunft dazu beitragen, weitere thematische Impulse zu geben und Veranstaltungen zur Förderung von Vielfalt, Diversität und Inklusion an der Landesschule zu organisieren.
„Nicht frei von Rivalität und abschätzigen Bermerkungen“
Auf ihrer Website schreibt die Landesschule: „Auch wenn wir das Gefühl haben, dass es an unserer Schule keinen offenen Rassismus gibt, stellt man bei näherer Betrachtung fest, dass auch unsere alltägliche Sprache zuweilen gewisse Formen von strukturellem Rassismus enthält oder der Umgang zwischen den Spezialzweigen nicht frei von Rivalität und manchmal sogar abschätzigen Bemerkungen ist.“ Hinzu komme, dass sich die politische Großwetterlage derzeit arg verschlechtere und nationale Egoismen zugenommen haben, dass Fremdenfeindlichkeit immer offener ausgelebt werde und den politischen Diskurs präge. „Es ist uns daher ein dringendes Bedürfnis, uns mit der Mitgliedschaft in diesem Netzwerk eindeutig zu positionieren und nach außen noch deutlicher sichtbar zu machen, dass wir für die freiheitliche Grundordnung, für Toleranz und multikulturelle Vielfalt eintreten.“
173. Mitglied in Sachsen-Anhalt
Mit der Aufnahme der Landesschule Pforta in das Netzwerk von „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ steigt die Zahl der Mitglieder in Sachsen-Anhalt auf 173. Um ein Teil des bundesweit größten Schulnetzwerkes zu werden, müssen sich mindestens 70 Prozent der Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte und Mitarbeiter bei einer Abstimmung dazu verpflichten, aktiv gegen Rassismus, Gewalt und alle Formen von Diskriminierung einzutreten.