Fußball-Landesliga Fußball-Landesliga: Rückschlag im Kampf um Klassenerhalt

Plotha/Zwickau - Wie das (Handball-)Leben manchmal so spielt. Da wird gerechnet, wer wann welche direkten Duelle mit möglicherweise am Ende punktgleichen Teams gewonnen haben könnte. Dabei ist es so einfach, wie der Mitteldeutsche Handball-Verband (MHV) jetzt auf Nachfrage noch einmal bestätigte: Bei Punktgleichheit zählt das Torverhältnis, nur, wenn es um den Aufstieg geht, wird in diesem Falle das direkte Duell zurate gezogen. Für die Frauen des HC Burgenland ging es im Saisonfinale um die Plätze vier bis sechs. Auf diesen Positionen waren sie am Ende mit der Reserve des amtierenden Deutschen Meisters Thüringer HC und dem BSV Magdeburg punktgleich. Weil sie aber ihre abschließende Partie gegen den SC Hoyerswerda deutlich mit 37:28 gewannen und über die beste Torbilanz dieses Trios verfügen, beenden sie ihr erstes Spieljahr in der vierthöchsten Spielklasse eben auf Rang vier. „Das ist für einen absoluten Neuling in der Oberliga ein ganz tolles Ergebnis“, freute sich HCB-Präsident Uwe Gering.
Vor der Partie am Sonnabend in Plotha verabschiedete Gering vier Akteure aus diesem erfolgreichen Team. Anja Flödl muss aus gesundheitlichen Gründen ihre sportliche Laufbahn beenden. Linksaußen Christina Dreesen, die nach langer Verletzungspause erst im Saisonendspurt wieder mitwirken konnte und am Sonnabend sechs Treffer erzielte, geht zurück nach Leverkusen. Und auch zwei Torhüterinnen verlassen den HCB aus beruflichen Gründen: Franziska Keller in Richtung Niedersachsen und Susann Radenz nach Berlin.
Zumindest für Christina Dreesen haben die Burgenländer eine geeignete Nachfolgerin gefunden. „Marie Knappe, die beim HC Leipzig ausgebildet wurde und zuletzt für den Drittligisten HC Salzland spielte, kann auf der Linksaußenposition oder im mittleren Rückraum eingesetzt werden“, berichtet Gering. Und der HCB-Chef konnte zugleich vermelden: Der Vertrag mit der 25-Jährigen ist bereits unterschrieben. Sie war mit ihrer Familie bereits Augenzeugin der Partie gegen den SC Hoyerswerda.
Der Ausklang in der voll besetzten Plothaer Sporthalle war am Sonnabend ein sehr stimmungsvoller. Dafür sorgten die lautstarken Fan-Lager beider Teams, die Spielerinnen mit einer temporeichen Partie und zahlreichen Toren sowie die Gastgeberinnen, die sich mit Freibier und Gegrilltem bei ihrem treuen Publikum für die Unterstützung in der Premieren-Saison bedankten.
HC Burgenland - SC Hoyerswerda 37:28 (19:13). HCB: Eva Sirlinger, Susann Radenz; Caroline Mewes 1, Melanie Steinbach, Jessica Stiskall 8/2, Elisabeth Sorge 8, Theresa Gering 4, Christina Dreesen 6, Luisa Hofmeister 5/4, Luise Ganske, Kathrin Bonsa 3, Lena Matte 2, Anna-Maria Schulz.
Spielfilm: 5:7 (10. Minute), 14:10 (20.), 26:20 (40.), 29:25 (50.)
Die Männer des HC Burgenland haben ihr letztes Auswärtsspiel dieser Oberliga-Saison am Sonnabend beim abstiegsbedrohten Zwickauer HC Grubenlampe deutlich mit 19:27 verloren. Es war bereits die zweite Niederlage der Seidler-Schützlinge in Folge; ihnen scheint im Endspurt ein wenig die Luft auszugehen.
„Die Enttäuschung ist riesengroß nach dieser Leistung“, sagte Ines Seidler. „In der Abwehr waren wir nicht so aggressiv wie in den Spielen zuvor, und mit zahlreichen technischen Fehlern haben wir den Gastgebern viele einfache Torerfolge ermöglicht.“ Die HCB-Trainerin bezeichnete Jan Schindler als „Totalausfall“. Er habe zwar gekämpft, aber ihm sei fast nichts gelungen. Einziger Spieler ihres Teams, dem die Trainerin Normalform bescheinigte, war Rechtsaußen Tobias Ufer, der - im Vergleich zur Vorwoche - sehr kreativ in seinen Wurfbildern gewesen sei und gerackert habe bis zum Umfallen.
Bis Mitte der ersten Halbzeit blieben die Gäste noch auf Tuchfühlung, doch dann habe sich der größere Willen der Zwickauer, die eine gut besetzte Bank zur Verfügung hatten und regelmäßig durchwechselten, durchgesetzt. „Uns fehlten ganz einfach auch die Alternativen“, so Seidler, die erneut auf Marcel Kilz und Tobias Seyfarth (beide verletzt) sowie Max Najmann (beruflich verhindert) verzichten musste. „Zwickau hat verdient gewonnen und hat nun am kommenden Sonnabend sein Abstiegs-Endspiel in Aschersleben.“ Der Verlierer dieser Partie muss mit den Oebisfeldern, Spergauern und Werratalern in den Fahrstuhl nach unten steigen. Der USV Halle ist nach dem Heimsieg im Spitzenspiel gegen Glauchau/Meerane vorzeitig Mitteldeutscher Meister und steigt in die 3. Liga auf.
Die Burgenländer haben indes trotz ihrer erneuten Niederlage weiter die Chance, Vierter im Endklassement zu werden und damit ihre beste Platzierung in der vierthöchsten deutschen Spielklasse zu schaffen. Dazu ist im Saisonfinale am kommenden Sonnabend im heimischen „Euroville“ mindestens ein Remis gegen die GoG Hornets aus Thüringen nötig. „Nur wenn wir dies schaffen, wird es ein gutes Spieljahr gewesen sein. Im schlechtesten Falle können wir ja auch noch bis auf den sechsten Rang abrutschen“, blickt Ines Seidler voraus.
Zwickauer HC Grubenlampe - HC Burgenland 27:19 (13:10). HCB: Thomas Drese, Stig-Top Rasmussen, Stephan Harseim; Hendrik Hein, Kenny Dober 7/4, Ants Benecke 3, Florian Spitz 1, Marcus Deibicht, Jan Schindler 4, Christian Haufe, Steven Wrobel, Tobias Ufer 4.
Spielfilm: 3:1 (5.), 3:4 (10.), 5:6 (15.), 7:7 (20.), 11:9 (25.), 17:12 (35.), 20:12 (40.), 21:14 (45.), 24:15 (50.), 26:19 (55. Minute)
Siebenmeter: Zwickau 2/2, HCB 4/4; Zeitstrafen: Zwickau 3, HCB 7.
Am kommenden Sonnabend, 9. Mai, ab 19 Uhr haben die HCB-Männer in ihrem letzten Saisonspiel im Naumburger „Euroville“ die Hornets aus Gotha und Goldbach zu Gast.
