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Eisstockschießen in Naumburg Friesen nehmen die Konkurrenz mächtig volley und werden Stadtmeister

Die 2025er-Stadtmeisterschaft im Eisstockschießen findet in Naumburg einen würdigen Gewinner, der im Finale des Gaudi-Wettbewerbs den Titelverteidiger entthront.

Von Harald Boltze Aktualisiert: 17.12.2025, 16:28
Der Tageblatt/MZ-„Wenzel“ hatte sich in seiner Kolumne vom Dienstag gewünscht, dass mal ein „signifikant weiblich besetztes Team“ Stadtmeister wird – und in der Weihnachtszeit werden manchmal Wünsche wahr. Die Friesen-Volleyballerinnen  mitsamt Vereinschef Sven Heinisch holten am Dienstagabend den 2025er-Pokal.
Der Tageblatt/MZ-„Wenzel“ hatte sich in seiner Kolumne vom Dienstag gewünscht, dass mal ein „signifikant weiblich besetztes Team“ Stadtmeister wird – und in der Weihnachtszeit werden manchmal Wünsche wahr. Die Friesen-Volleyballerinnen mitsamt Vereinschef Sven Heinisch holten am Dienstagabend den 2025er-Pokal. (Foto: Torsten Biel)

Naumburg. - 20 Teams, drei Turniertage, ein Pokal, über 100 Trikots und witzige Kostüme, geschätzte 69 getrunkene Liter Glühwein und fünf jubelnde Volleyballer. Das sind die nüchternen (na ja) und nackten Zahlen zur diesjährigen Naumburger Stadtmeisterschaft im Eisstockschießen.

Das erneut von Tageblatt/MZ organisierte Gaudi-Turnier ging dabei reibungslos über die eiskalte Bühne. Wobei natürlich im Finale am Dienstagabend auch ein paar enttäuschte Gesichter zu sehen waren. Etwa bei den „Siedlungskindern“, die mit viel Motivation, aber etwas zu wenig Präzision in ihrer Gruppe A das Halbfinale verpassten. Ähnlich ging es den Lehrern der Humboldtschule. Die „Schneehasen“ der Praxis Wunderlich und die „Rockstars“-Kletterer der SSV Eintracht hingegen erreichten die Vorschlussrunde.

Erschöpfter Dino: Die „Domfratzen“ als Silbermedaillengewinner  tragen ihr Maskottchen vom Eis (unter dem Kostüm befand sich Citymanagerin Sarah Gratz).
Erschöpfter Dino: Die „Domfratzen“ als Silbermedaillengewinner tragen ihr Maskottchen vom Eis (unter dem Kostüm befand sich Citymanagerin Sarah Gratz).
(Foto: Torsten Biel)

Noch knapper ging es in Gruppe B zu. Da fehlte den Lehrern des Domgymnasiums mehrfach nur ein halbes Zentimeterchen, und am Ende stand „nicht versetzt“ auf ihrem Zeugnis. Gleiches Schicksal traf die in Erdbeeren gewandeten Apfelmarkt-Spieler. Sie hatten den Titelverteidiger, die „Domfratzen“, schon am Rande des Ausscheidens. Doch Letztere schlugen mit dem finalen Stein im direkten Duell zurück und kickten die Apfel-Erdbeeren aus dem Turnier.

Schoss stark für das  Domgymnasium, am Ende aber nicht ganz zielsicher genug: Lehrer Eugen Jochim.
Schoss stark für das Domgymnasium, am Ende aber nicht ganz zielsicher genug: Lehrer Eugen Jochim.
(Foto: Torsten Biel)

Und heimlich still und leise schoss sich mit der gewohnten Eleganz noch ein weiteres Team in Gruppe B weiter, nämlich die Volleyballer der SG Friesen Naumburg. Angeführt von der langjährigen „Uta“-Darstellerin Jaqueline Girbig und Vereinschef Sven Heinisch überzeugten sie auch im Halbfinale gegen die Eintracht-Kletterer und standen so im Endspiel, wo sie auf die „Domfratzen“, den Titelverteidiger, trafen.

„Rockstar“-Kletterin Amelie Bier wurde von der Bande aus angefeuert – mit Erfolg! Bronze war der Lohn.
„Rockstar“-Kletterin Amelie Bier wurde von der Bande aus angefeuert – mit Erfolg! Bronze war der Lohn.
(Foto: Torsten Biel)

Man hätte einen Krimi erwartet, doch die Friesen nahmen die Fratzen volley und schmetterten sie mit 15:0 vom Parkett, äh... natürlich vom Eis. Freudestrahlend nahmen die Volleyballer daraufhin bei der Siegerehrung nicht nur den vom Innenstadtverein spendierten 200-Euro-Gutschein entgegen, sondern auch den großen Pokal aus den Händen von OB Müller. Auch dieser durfte sich als ein Sieger des Abends fühlen. Wollte er doch, wie in den Vorjahren den Pokal stiften und bezahlen. Die R&W Sicherheitstechnik, sprich: der Schlüsseldienst aus der Marienstraße, kam ihm aber zuvor und spendete den Cup (womöglich im Wissen um die leere Stadtkasse).

Eisstockschießen ist bekanntermaßen ein hundefreundlicher Sport: Die französische Bulldogge „Bella“ schaut interessiert zu.
Eisstockschießen ist bekanntermaßen ein hundefreundlicher Sport: Die französische Bulldogge „Bella“ schaut interessiert zu.
(Foto: Torsten Biel)

Und es gab noch weitere schöne Preise: Die Silbermedaillengewinner, die „Domfratzen“, freuten sich über 150 Euro in bar, spendiert von der Volks- und Raiffeisenbank Saale-Unstrut, und einen Korb voller Äpfel samt 100-Euro-Apfelmarkt-Gutschein gab es von der Agrar- und Absatzgenossenschaft für den Drittplatzierten. Genau jene Bronzemedaille verdienten sich die „Rockstar“-Kletterer im „kleinen Finale“ gegen die nicht minder starken „Schneehasen“.

Golden Girls: Die Schiedsrichter  agierten über kurze Zeitstrecken fehlerfrei.
Golden Girls: Die Schiedsrichter agierten über kurze Zeitstrecken fehlerfrei.
(Foto: Torsten Biel)

Damit endete die Tageblatt/ MZ-Eisstocksaison. Aufgrund der Geschmeidigkeit und Grazilität vieler Teilnehmer überlegt unsere Zeitung, nächstes Jahr mal ein anderes Turnier auszurichten, vielleicht Synchronschwimmen im Blütengrund – wahrscheinlicher aber, dass sich all die Erdbeeren, Hasen-Mützen und gold-jacketierten Schiedsrichter auch 2026 wieder auf dem Eis treffen.