Entscheidung: Entscheidung: Empfehlung zum Jahresabschluss 2012

Wetzendorf - Der Abwasserzweckverband (AZV) Unstrut-Finne ordnet seine Organisationsstrukturen neu. Mit Beginn des Jahres 2014 soll ein hauptamtlicher Geschäftsführer seine Arbeit aufnehmen. Und im Gegenzug läuft am Jahresende 2013 der Vertrag des AZV mit der Envia Aqua GmbH zur technisch-kaufmännischen Geschäftsführung aus. Letzteres hat die Verbandsversammlung Dienstagabend in ihrer Sitzung in Wetzendorf einstimmig entschieden.

Der Beschluss zur Kündigung des Vertrages erfolgte ohne Nebengeräusche. Olaf Schumann, Vorsitzender der Verbandsversammlung, hatte vorangestellt, dass man dies laut AZV-Satzung jährlich bis zum 30. Juni mit Wirkung zum Jahresende tun könne. Und: Der Verband habe die Weichen für die nächsten Jahre gestellt, sei so gefestigt, dass der neue hauptamtliche Geschäftsführer die Aufgaben des bisherigen privaten Dienstleisters übernehmen könne. Schumann sagte unter beifälligem Klopfen der Verbandsräte nach der Entscheidung aber auch Danke an Envia Aqua: „Wir können auf das gemeinsam Geschaffene stolz sein.“ Und Michael List von der derzeitigen Geschäftsführung versprach im Gegenzug, das verbleibende halbe Jahr gut nutzen zu wollen, um dem neuen Mann eine ordentliche Basis übergeben zu können. Der wird sich dann übrigens weiter auf fast alle derzeitigen Mitarbeiter in der Verwaltung in Nebra stützen können.

Dienstagabend war zwar nichts davon zu hören. Bürgermeister Götz Ulrich hat als Vertreter der Verbandsgemeinde (VG) An der Finne aber ein Schreiben mit klarer Kritik an Envia Aqua abgegeben. Die VG sei als AZV-Mitgliedskommune für die Kündigung des Vertrages, weil Angelegenheiten der öffentlichen Daseinsvorsorge grundsätzlich nicht in die Hände Privater gehören würden. „Daneben“, so heißt es weiter, „hat sich auch die Zusammenarbeit mit Envia Aqua seit dem Weggang von Andreas Stausberg schwieriger dargestellt als bisher gewohnt.“ Die VG warte seit nunmehr einem Jahr darauf, dass die Verwaltung des AZV Unstrut-Finne an sie gerichtete Fragen zur Gebührenstruktur und zur Benutzung der Bürgermeisterkanäle beantwortet.

Auslöser für die organisatorischen Veränderungen war aber Uwe Reiche, der sein Amt als ehrenamtlicher AZV-Geschäftsführer aus gesundheitlichen Gründen spätestens zum 31. Dezember 2013 niederlegen wird. Sein hauptamtlicher Nachfolger soll nun per Beschluss der Verbandsversammlung frühestens per 1. November den Posten übernehmen. Die Stelle in einem Angestelltenverhältnis für den öffentlichen Dienst soll unverzüglich ausgeschrieben werden. Diese Entscheidung wurde mit sieben Ja-Stimmen unter vier Enthaltungen getroffen, die von den Räten aus der AZV-Mitgliedskommune Unstruttal kamen. Aus deren Reihen hatte es andere Vorstellungen zum Stellenantritt gegeben.