Eine Sonnenuhr aus Granit
KLEINJENA. - Solch ein wertvolles Geschenk erhält nicht jeder: Steinmetzmeister Richard Kieselbach und dessen Schwiegersohn Uwe-Sven Prudlik übergaben gestern dem Kleienjenaer Verein Rumpelstilzchen drei Plastiken aus Granit, an denen sie mit Unterbrechungen rund ein Jahr lang gearbeitet haben. Dabei handelt es sich um eine ganz individuell gestaltete Sonnenuhr, eine Plastik, auf der der Mond zu sehen ist und als Ergänzung eine steinerne Rolle, die die Planenten erklärt. Diese Zeugnisse der Handwerkskunst der beiden Steinbildhauermeister werden allerdings für die nächsten Monate nicht am Vereinssitz in Kleinjena zu bewundern sein, sondern ergänzen die Schweizer Uhren-Ausstellung in der Arche Nebra.
Der seit zehn Jahren in Kleinjena ansässige Meister Kieselbach führte bis vor Kurzem einen Handwerksbetrieb in Eisleben. Nun hat er die Firma seiner Tochter übergeben, die sie mit dem Schwiegersohn weiterführt. Zum Abschluss seiner beruflichen Laufbahn fertigte der Altmeister die Sonnenuhr mit "Beiwerk". Er ist geübt in derlei Steinmetzarbeiten, denn Werke von ihm waren bereits im Rahmen der Landesgartenausstellungen Wernigerode und Nordhausen zu sehen.
Nun wird Kleinjena mit solch einer Attraktion aufgewertet. Das Anliegen Kieselbachs ist es, dass seine Skulpturen den Anfang bilden für den seit Jahren geplanten Planetenweg. Dieser sei noch nicht von der Vorhabenliste gestrichen, versicherte gestern Oberbürgermeister Bernward Küper im Rahmen der feierlichen Übergabe der Sonnenuhr. Es sei aber noch die Frage der Umsetzung zu klären, so Küper weiter. Der Initiator, Naumburgs ehemaliger Oberbürgermeister Curt Becker, war ebenfalls anwesend sowie Kinder der dritten Klasse der Max-Klinger-Grundschule.
Sein besonderes Anliegen sei, dass sich die Kinder mit der Sonnenuhr und den anderen Plastiken beschäftigen, weil sie sehr viel von der Welt und vor allem vom Universum erzählen. Man kann auf den Steinen nicht nur ablesen, wie weit etwa Naumburg, Merseburg oder Washington entfernt sind, sondern auch in welchem Verhältnis zueinander die Planeten stehen und anderes mehr.
Der Vorsitzende des Vereins Rumpelstilzchen, Hans Kettner, bedankte sich bei Kieselbach und sprach die Hoffnung aus, dass dessen Sonnenuhr auch ein Anziehungspunkt für die Gäste der Region wird.