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Deponie in Zeuchfeld: Vorzeitige Stilllegung

Von ROLAND LÜDERS 28.01.2009, 17:21

GÖRSCHEN. - Berichte des Interimsvorstands der Anstalt Abfallwirtschaft Sachsen-Anhalt Süd (AW) und damit auch die Debatte über den Müllskandal auf der Deponie Zeuchfeld bestimmten den öffentlichen Teil der 13. AW-Verwaltungsratssitzung in Görschen. Bernhard Ellenberg, der gemeinsam mit Beate Bieber in den letzten sechs Monaten nach der Entlassung von Vorstand Wolfgang Beckmann die Geschäfte der Abfallanstalt führte, konnte dabei eine erfreuliche Botschaft überbringen.

Die Gefährdungsabschätzung zur Deponie Zeuchfeld durch die Umweltprojekt-Ingenieurgesellschaft Upi aus Stendal ist so gut wie abgeschlossen. "Bevor dieses Gutachten dann Ende Februar in der Endfassung der Öffentlichkeit präsentiert wird, sind aber noch Abstimmungen mit dem Landesverwaltungsamt notwendig", erläuterte Ellenberg.

Diese Expertise soll die Grundlage für die weitere Vorgehensweise in Zeuchfeld bilden. Ziel ist es, dass die seit 2005 ungenehmigt eingelagerten 360 000 Tonnen Abfall mit zu hohem Anteil an organischen Stoffen - meist Müll aus Abfallsortieranlagen - im Deponiekörper verbleiben können. Entsprechende Signale kamen, wie berichtet, jetzt aus dem Landesverwaltungsamt (LVwA) in Halle. "Es ist nicht davon auszugehen, dass die Abfälle durch den Betreiber wieder herausgelagert werden müssen", hatte Gert Zender, Abteilungsleiter Landwirtschaft und Umwelt beim Landesverwaltungsamt, dieser Tage Landrat und AW-Verwaltungsratsvorsitzendem Harri Reiche in einem Schreiben mitgeteilt. In Abstimmung mit dem LVwA soll wegen des weiter bestehenden Annahmestopps auch keine vorübergehende Wiederinbetriebnahme, sondern die vorzeitige Schließung der Zeuchfelder Kippe beantragt werden. War doch für 15. Juli sowie die reguläre Stilllegung geplant.

Was nicht heißen soll, dass während der Schließungsphase kein Abfall auf die Ablagerungsstätte vor den Toren Freyburgs rollt. Denn die sieht ja zur Zeit noch wie eine Mondlandschaft aus. Um den Deponiekörper seine endgültige Form zu geben, Kubatur genannt, erfolgt die Oberflächengestaltung mit mineralischem Abfall. Auf den wird eine Mutterbodenschicht als Abdeckung aufgetragen.