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Dachrinnen und Autoteile

Von Roland Lüders 18.04.2008, 15:21

Stößen. - Um auf das eingangs gesagte zurückzukommen. Meißel präsentiert bei einem Rundgang stolz eine eigene erfolgreiche Produktionslinie, bei der das Stößener Unternehmen Monopolist ist: Derascon-Dachentwässerungssysteme. Diese Dachrinnen und -rohre sind eine Weiterentwicklung des seit 30 Jahren in Ostdeutschland verwendeten Systems. Ebenso kommen aus Stößen auch in den alten Bundesländern gebräuchlichen Entwässerungssysteme, die einst von der Mannheimer Friedrichsfeld AG entwickelt wurden und dessen Produktion wie Vertrieb nun Halle Plastic übernommen hat. Exportiert werden die Dachrinnen in viele Länder Europas, angefangen von Frankreich bis nach Schweden. Sogar im kalten Island, wo man ausgerechnet weiße Entwässerungssysteme bevorzugt, läuft der getaute Schnee von Dächern über Rinnen und Fallrohre aus Stößen ab.

Hergestellt werden diese Teile ebenso wie Spezialrohre für die Sanitärindustrie oder Kabelkanäle und -schutzrohre im so genannten Extrusionsverfahren. Dabei, so erfuhren Harri Reiche und seine Begleiter, wird verflüssigter Kunststoff kontinuierlich durch Formdüsen gepresst. Im Tagewerbener Betrieb, dem erwähnten zweiten Standbein, dominiert dagegen die Spritzgusstechnik, bei der erhitzte Thermoplaste in Formen gepresst wird und so beispielsweise Kabelhalter oder Bauteile für Auto-Diebstahlsicherungen entstehen.

In einigen Jahren sollen beide Firmenteile einschließlich des Vertriebs an einem Standort in Rathewitz zusammen gefasst werden. Als Grund nennt Meißel die begrenzten räumlichen Verhältnisse in Stößen, die keine Erweiterung der Produktion mehr zulassen.