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Nahverkehr in Naumburg Busbahnhof soll ab 2023 umgebaut werden

Naumburger Schmuddelecke soll saniert werden, die Einfahrt Oststraße wegfallen und eine Fußgängerampel kommen. Räte entscheiden Mittwoch.

Von Harald Boltze Aktualisiert: 01.09.2022, 14:04
City-Busstopp Hallesche Straße Naumburg
City-Busstopp Hallesche Straße Naumburg (Foto: Torsten Biel)

Naumburg - Dass der Naumburger Busbahnhof an der Halleschen Straße kein würdiges Bild abgibt, darüber waren sich alle Verantwortlichen schon einig, als Busfahren noch mit Mark und Pfennig bezahlt wurde. Doch bis zum heutigen Tag ist es zu keiner Sanierung durch die Stadt gekommen, stets kamen andere Gedankenspiele dazwischen. Mal wollte der Kreis mit dem benachbarten Betriebshof seiner Busgesellschaft wegziehen, woraus aber nichts wurde. Vor wenigen Jahren noch war es dann die Stadt, die Umzugspläne und zwar vor die Marienschule schmiedete, doch dies scheiterte am Denkmalschutz. Also bleibt der Busbahnhof vorerst, wo er ist.

Und nun wird er endlich nicht nur aufgehübscht, sondern komplett umgestaltet. Rund 1,48 Millionen Euro, davon zwei Drittel aus Fördermitteln, hält die Stadtverwaltung dafür parat. Die Entwurfsplanung liegt dem Technischen Ausschuss des Naumburger Gemeinderates vor. Gibt er kommenden Mittwoch, 7. September, sein „Ja“, kann Ende des Jahres ausgeschrieben und von April bis Oktober 2023 gebaut werden.

 Die Situation  in der Halleschen Straße: Die jetzige Einfahrt wandert laut Planentwurf  ein Stück stadtauswärts, wie auch das WC-Häuschen (unten rot eingezeichnet), neben das überdachte Fahrradständer kommen sollen. Die Einfahrt Oststraße verschwindet hingegen, und  die Bahnsteige werden anders ausgerichtet. Ebenfalls völlig neu: der mit einer Fußgängerampel gesichert Überweg (oben links eingezeichnet).
Die Situation in der Halleschen Straße: Die jetzige Einfahrt wandert laut Planentwurf ein Stück stadtauswärts, wie auch das WC-Häuschen (unten rot eingezeichnet), neben das überdachte Fahrradständer kommen sollen. Die Einfahrt Oststraße verschwindet hingegen, und die Bahnsteige werden anders ausgerichtet. Ebenfalls völlig neu: der mit einer Fußgängerampel gesichert Überweg (oben links eingezeichnet).
(Grafik: Boy & Partner)

Entstehen sollen vor allem zwei sichere und barrierefreie Bussteige mit modernen Wartehallen. Laut Planung durch das Naumburger Büro Boy & Partner sollen die dann nicht mehr parallel, sondern senkrecht zur Straße angeordnet sein. Aufgrund „der starken Verformungseigenschaften von Asphalt“ will man die Busaufstellflächen betonieren. Die übrigen Verkehrsflächen sollen mit Asphalt versehen werden.

Völlig neu: Die Ein- und Ausfahrt über die Oststraße fällt vollständig weg. Die alleinige Zu- und Abfahrt erfolgt dann über die Hallesche Straße, wird aber einige Meter stadtauswärts verlegt (siehe auch Grafik rechts). Dazu muss auch das Toilettenhäuschen weichen. Es wandert auf dem Gelände ebenfalls stadtauswärts und bekommt als Nachbarschaft zwei überdachte Fahrradabstellanlagen. Zum Toilettenstandort heißt es in der Vorlage: „Wasser-, Abwasser- und Stromanschlüsse werden zum neuen Standort hingeführt. Vorgesehen ist auch eine Erneuerung der inzwischen verschlissenen Holzverkleidung.“ Gleich mit beseitigt wird zudem der Schaden an einem Entwässerungskanal.

Zur Sicherheit und zu einem endlich wieder ordentlichen Äußeren gehört zudem die Anschaffung von Bänken, Papierkörben, Infotafeln und Beschilderung sowie eine bessere Ausleuchtung.

Zudem haben sich Stadt und Landesstraßenbaubehörde über eine Fußgängerampel verständigt, dank der künftig vor allem die mit dem Bus fahrenden Domgymnasiasten sicherer die Hallesche Straße überqueren können. Eine von der Landesbehörde beauftragte Verkehrszählung hatte im Vorfeld die erforderlichen Belastungszahlen bestätigt, heißt es. Planung und Bau obliegen ebenfalls dem Land. Eine Umsetzung soll zeitgleich zur Sanierung des Busbahnhofes geschehen. Und welche Auswirkungen hat die Fußgängerampel für den Autoverkehr? Keine den Verkehrsfluss störende. Dies ist jedenfalls das Ergebnis eines Verkehrsgutachtens, das vor allem die Auswirkungen auf den „rückwärtigen Knotenpunkt Heinrich-von-Stephan-Platz“ untersuchte. Zum Fahrradverkehr heißt es, dass dieser ab dem Kreisverkehr auf die Halleschen Straße verlegt wird. „Damit gilt für Radfahrer die Ampelregelung, wodurch die Konfliktsituation kreuzender Verkehre (Rad/ Bus) im Zufahrtsbereich des Busbahnhofes minimiert wird“, so die Vorlage der Stadtverwaltung. Zudem „um weiteren Verkehr aus dem Knotenpunkt zu nehmen und Konflikte zu vermeiden, wird die Straße Hinter der Post als Einbahnstraße in Richtung Thomas-Müntzer-Straße ausgewiesen“.