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Handball: HCB-Männer ohne EM-Starter Hnidák zum Sachsen-Anhalt-Derby Burgenländerinnen kämpfen in Play-offs um den Titel

Neuer Modus für die Frauen-Oberliga. Re-Start für Anfang März geplant.

Von Torsten Kühl 14.01.2022, 11:22
Die Oberliga-Handballerinnen des HC Burgenland, hier mit Trainer Sascha Meiner, sind in dieser Saison noch verlustpunktfrei.
Die Oberliga-Handballerinnen des HC Burgenland, hier mit Trainer Sascha Meiner, sind in dieser Saison noch verlustpunktfrei. (Foto: Torsten Biel)

Naumburg/Plotha - In einer Videokonferenz haben sich in dieser Woche Mitglieder der AG Spieltechnik des Mitteldeutschen Handball-Verbandes (MHV) und die Vertreter der Vereine auf einen neuen Modus für die Fortführung der Saison in der Mitteldeutschen Oberliga der Frauen geeinigt. Demnach soll erst einmal die Hinrunde zu Ende gespielt werden. Um den Mannschaften einen gewissen Vorlauf hinsichtlich des Trainings zu ermöglichen, soll der nächste Spieltag am Wochenende 5./6. März stattfinden. Bis Ende April, Anfang Mai könnte die Hinrunde dann beendet werden. Anschließend soll in Play-offs (mit den Teams auf den Plätzen eins bis fünf) und Play-downs (sechs bis zehn) um den Meistertitel und möglichen Aufstieg in die 3. Liga beziehungsweise um den Klassenerhalt gekämpft werden.

Die Frauen des HC Burgenland haben ihre fünf bislang ausgetragenen Begegnungen allesamt gewonnen. Sie sind wie Spitzenreiter Dessau-Roßlauer HV (bereits sechs Siege) noch verlustpunktfrei. Für das Team von Coach Sascha Meiner und Spielertrainerin Jessica Stiskall kommt nur die Meisterrunde infrage - egal, wie die vier noch ausstehenden Spiele ausgehen.

„Wie und in welcher Form die Play-offs durchgeführt werden, ob die Ergebnisse der zuvor gegeneinander ausgetragenen Spiele mitgenommen werden oder ob es bei null losgeht, steht noch nicht fest. Da warten wir erst einmal das offizielle Schreiben des MHV ab“, berichtet Danny Nas, Mannschaftsleiter der HCB-Frauen. Unklar sei ja auch noch, wann die sächsischen Teams, die nicht dem Profibereich zugeordnet werden, in die Sporthallen zurückkehren dürfen. Bei den Burgenländerinnen sei die Personallage - abgesehen vom längerfristigen Ausfall Marie Knappes, die sich in der Saisonvorbereitung einen Achillessehnenriss zugezogen hat - aktuell stabil, so Nas.

Männer sind in Bernburg gefordert

Nach der coronabedingten Absage des Nachholspiels gegen Aufsteiger SV Plauen-Oberlosa (wir berichteten) steht für die Handballer des HC Burgenland an diesem Samstag mit dem Sachsen-Anhalt-Derby beim SV Anhalt Bernburg die erste Drittliga-Partie des neuen Jahres an. Der Anwurf erfolgt um 17 Uhr in der Bruno-Hinz-Sporthalle. Dort gilt für die Zuschauer die 2G-plus-Regel; Selbsttests werden vor Ort angeboten, teilt der Gastgeber mit.

Das Hinspiel hatte der HCB am 25. September vergangenen Jahres in Hohenmölsen mit 26:24 für sich entschieden. Damit war den Burgenländern ein sehr ordentlicher Saisonstart geglückt - zum damaligen Zeitpunkt hatten sie 5:3 Punkte auf dem Konto. Und obwohl ihr Trainer Steffen Baumgart beide Kontrahenten auf einem ähnlichen Leistungsniveau sieht, führten die Wege seitdem in unterschiedliche Richtungen. Bernburg ist mit inzwischen 16:12 Zählern als aktueller Tabellenfünfter der Staffel C auf einem sehr guten Weg, den vorzeitigen Klassenerhalt perfekt zu machen. Dazu ist Rang sechs nach Abschluss der Hauptrunde nötig.

Der HCB hat Rang sechs zwar weiter im Blick und noch zwei Nachholpartien in der Hinterhand, aber bei Weitem nicht die Punkte geholt, die möglich gewesen wären. „Der SV Anhalt ist bisher einfach konstanter und effektiver gewesen als wir, hat die Spiele, die er gewinnen musste, auch meist für sich entschieden - im Gegensatz zu uns“, sagt Steffen Baumgart. Dabei habe den Bernburgern auch geholfen, „dass sie eine starke erste Sieben haben, die zur Not auch mal durchspielen kann“.

HCB-Spieler Marek Hnidák (l.) hat zum Auftakt der Handball-EM drei Tore für die Slowakei bei der 25:35-Niederlage gegen Norwegen erzielt.
HCB-Spieler Marek Hnidák (l.) hat zum Auftakt der Handball-EM drei Tore für die Slowakei bei der 25:35-Niederlage gegen Norwegen erzielt.
(Foto: Torsten Biel)

Den Hinspielerfolg morgen zu wiederholen, werde ein sehr kompliziertes Unterfangen, meint der HCB-Coach. In erster Linie, weil mit dem slowakischen EM-Teilnehmer Marek Hnidák ein wichtiger Mann im Rückraum fehlt. Der erst 20-jährige Neuzugang, der im vergangenen Sommer aus der ersten ungarischen Liga gekommen war, hatte sich zuletzt immer besser im System der Burgenländer zurechtgefunden und ist mit bislang 43 Treffern inzwischen drittbester Werfer seines Teams nach Marcel Popa und Kenny Dober. Für Hnidák müssen auf der Position im rechten Rückraum Tom Hanner und der junge Erik Stepan in die Bresche springen.

Am Kreis sind Cornelius Lange sowie aus der zweiten Mannschaft Tom-Erik Röhrborn als Ersatz für den zuletzt an Corona erkrankten Mirco Fritzsche vorgesehen. Wieder an Bord und seit zwei Wochen im Training ist nach Verletzungspause Regisseur Florian Pfeiffer.

Co-Gastgeber Slowakei hat übrigens am späten Donnerstagabend sein Auftaktspiel der Handball-Europameisterschaft gegen die favorisierten Norweger klar mit 25:35 (11:15) verloren. HCB-Akteur Marek Hnidák erzielte in Kosice drei Tore für die Slowaken. Gegen die Skandinavier um Superstar Sander Sagosen (THW Kiel) sowie Christian O’Sullivan und Magnus Gullerud von Bundesliga-Spitzenreiter SC Magdeburg war jedoch kein Kraut gewachsen. In ihren beiden noch ausstehenden Partien der Vorrundengruppe F gegen Litauen (am Samstag, 18 Uhr) sowie Russland (Montag, 18 Uhr) will das slowakische Team versuchen, noch Gruppenplatz zwei zu erreichen. Dieser berechtigt zur Teilnahme an der EM-Hauptrunde.

In dieser Saison nicht mehr im „Euroville“

In der laufenden Saison 2021/22 werden die Drittliga-Männer des HC Burgenland keine Heimspiele mehr im Naumburger „Euroville“ austragen. Dies hat Clubpräsident Uwe Gering auf Nachfrage von Tageblatt/MZ bestätigt. „Das Euroville kann uns vor März keine Trainingszeiten anbieten. Deshalb haben wir uns dazu entschlossen, in diesem Spieljahr dort nicht mehr um Punkte zu kämpfen“, so Gering. Für die kommende Saison sei es jedoch geplant, in die Halle des Jugend- und Sporthotels am Michaelisholz zurückzukehren. Dazu wolle man rechtzeitig entsprechende Gespräche führen, berichtet der HCB-Chef. Die kommenden drei Heimspiele (am 22. Januar gegen Vinnhorst, am 4. Februar gegen Plauen-Oberlosa und am 6. Februar gegen Hildesheim) wollen die Burgenländer in Plotha bestreiten. Danach soll für den Rest der laufenden Serie wieder die Glückauf-Sporthalle in Hohenmölsen, in der zurzeit noch Reparaturarbeiten laufen, die Heimspielstätte sein.

Linksaußen Hendrik Taube hört auf

Sein letztes Training mit den HCB-Männern hat am Mittwochabend in Plotha Hendrik Taube bestritten. Der von schweren Knieverletzungen geplagte Linksaußen hatte sich in den vergangenen Monaten zurückgekämpft und vor der jüngsten Saisonunterbrechung wieder Spielpraxis in der zweiten Mannschaft in der Sachsen-Anhalt-Liga gesammelt.

Verlor trotz seiner schweren Knieverletzungen nie den Optimismus: Hendrik Taube.
Verlor trotz seiner schweren Knieverletzungen nie den Optimismus: Hendrik Taube.
(Foto: Archiv/Taube)

Taube war 2017 vom Weißenfelser HV gekommen und hatte sich seitdem gleich zwei Kreuzbandrisse zugezogen. Nun beendet er aus beruflichen und persönlichen Gründen seine aktive Laufbahn.