Banker erklimmt Bergriesen

NAUMBURG. - Im Rahmen des diesjährigen Literaturherbstes stellte der 46-Jährige am Dienstagabend nun auch in der Gutenberg-Buchhandlung in Naumburg sein Buch vor. Darin gibt der gebürtige Münchner nicht nur Einblicke in die Glitzer-Welt der Top-Finanz- und Wirtschaftswelt. Vor allem seine fünfmonatige Wanderung nur mit Rucksack bepackt über die hohen Gipfel der Alpen von Salzburg bis nach Nizza steht im Mittelpunkt des persönlichen Buches. Die Pilgerreise ist Ende und Beginn zugleich, Ende einer erfolgreichen, indes aufreibenden Karriere als Berater bei Übernahmen und Fusionen, Beginn eines neuen Lebens mit anderen Zielen und Wertvorstellungen.

Die Zeit habe ihm die Augen geöffnet, es seien die kleinen bewussten Erfahrungen, die glücklich machen, sagte der Buchautor, der im Anschluss der Lesung noch die Fragen der Gäste beantwortete, das eine oder andere Buch signierte. So unter anderem für Cornelia Brummack. "Mich interessieren vor allem die Berg- und Hüttenwanderungen", sagte die Naumburgerin, die auch die Finanzkrise kritisch beobachtet. Die hat Rudolf Wötzel fast vorausgeahnt: "Es konnte so nicht weitergehen." Rund ein Jahr hat der ehemalige Banker am Buch geschrieben, das einen Nachfolger bekommt. Ein zweites Werk soll aufgrund der guten Resonanz erscheinen. Eine Rückkehr in das "alte" Leben ist ausgeschlossen. Seine Erfahrungen gibt Wötzel in Seminaren weiter. Zudem plant er, eine eigene Berghütte im kommenden Sommer zu eröffnen. Den Finanzteil einer Zeitung ignoriert er bis auf wirtschaftspolitische Meldungen, wie er zugab.

Das Buch "Über die Berge zu mir selbst", erschien im Februar 2009 im Verlag Integral, ISBN: 978-3-7787-9208-7.