Bacchus reist mit an die Loire

FREYBURG. - Nach dem mehrstündigen Prozedere im für den Karnevalabend bereits bunt geschmückten

Saal des Freyburger Schützenhauses zog Sven Lützkendorf ein positives Resümee: "Trotz des komplizierten Jahrgangs. Es sind tolle Weine darunter. Und manchen sollte man einfach noch Zeit geben." Großer Gewinner des Tages war das Thüringer Weingut Bad Sulza, das mit einem Sauvignon Blanc in der Jungwein-Riege die höchste Punktzahl erreichte. Auf den folgenden Plätzen zwei bis fünf folgten mit Abstand ein Müller-Thurgau vom Weingut Herzer, ein Bacchus des Landweingutes Kloster Pforta sowie die Silvaner vom Weingut Der Steinmeister und dem Weingut Goldschmidt aus Allstedt. Stephan Herzer zeigte sich zufrieden: "Es ist nicht so einfach, aus einem schwierigen Jahrgang heraus einen guten Wein zu machen."

Dem Weinbauer aus Roßbach hat allerdings nicht nur sein zweiter Platz an jenem Tag Freude bereitet. Zur 28-köpfigen Runde der Weinbruderschaft gesellte sich eine Delegation aus dem französischen Sancerre. In ihren traditionell blau-gelben Roben und Hüten gekleidet. In jene Stadt inmitten der Loire-Region im Herzen des Nachbarlandes führte im vergangenen Jahr die Weinexkursion der Weinbruderschaft. Zum ersten Mal waren nunmehr die Franzosen Gäste an Saale und Unstrut, verkosteten hiesige Weine. Ihr Urteil: "Es sind sehr gute Weine", sagte Marie Josephe Mellot-Bach. Vor allem der Riesling des Herzer-Weingutes und ein Tropfen des Landesweingutes haben es ihr angetan. "Von dem Bacchus nehme ich mir eine Flasche mit", bemerkte die aus einer jahrhundertealten Weinbauerfamilie stammende Französin.

Die ersten fünf Weine auf der Rangliste werden Mitte März im Landesagrarministerium mit dem Ehrenpreis ausgezeichnet. Doch auch einige Rebensäfte, die es nicht unter die ersten Plätze schafften, haben Potenzial. Für Weinbruder Dieter Gorzki ist die Traminer-Spätlese des Weingutes Böhme aus Gleina solch ein Fall. "Obwohl nicht typisch für unsere Region, werden wir an dem noch eine Menge Spaß haben."