Aus Schülern werden Meister

Naumburg. - Vom ersten Ton bis zum vollendeten Spiel - ehemalige Schüler der Musikschule Heinrich von Veldeke stellten Sonnabend im Naumburg-Haus ihr Können vor. Trotz der Tatsache, dass ein musikalischer Vortrag ausgefallen ist, war dies ein wahrlich außergewöhnliches Konzert. Das verdeutlichte nicht zuletzt der lang anhaltende und stürmische Beifall. Als letztes Jahr das 15-jährige Bestehen der Musikschule gefeiert wurde, kam die Idee auf, ein solches Sonderkonzert zu veranstalten - es war eine gute Idee. Den Einstieg in den Reigen verschiedener Beiträge übernahmen Jonathan Hutter (Trompete). In Begleitung von Wolfram Merkel (Klavier) interpretierte der 16-Jährige von Thomas Albinoni (1671 bis 1750) das Konzert in Es-Dur (Grave-Allegro-Andante-Allegro) in einer mitreißenden Art. Jonathan Hutter, Schüler der Latina in Halle, ist Mitglied des Jugendjazzorchesters Sachsen-Anhalt. Er war bis Juli letzten Jahres Schüler der Musikschule und wurde von Wolodja Pankiw und Manfred Künne unterrichtet.

La Girandola und Il Lamento aus Neun Fantasien von Thomas Morley (1557 bis 1602) spielten Christin Freier und Tina Stephan auf den Blocklöten. Beide befinden sich derzeit in der studienvorbereitenden Ausbildung bei Annekatrin Bönsch an der Musikschule Heinrich von Veldeke. Sie vertraten ihre Musikschule mit großem Erfolg beim Instrumentalwettbewerb in Bad Sulza. Mit Peter Tschaikowskis (1840 bis 1893) Violinenkonzert D-Dur op 35, Allegro moderato, entfachte Benjamin Fuhrmann (Violine) ein ausgesprochen temperamentvolles, mitreißendes Feuerwerk. Er wurde hervorragend begleitet von Oksana Andriyneko (Klavier). Fuhrmann besuchte von 1990 bis 1999 die Musikschule. Er studiert an der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar im Hauptfach Violine. Er ist Mitglied der Deutschen Jugend-Philharmonie und spielt in der Jenaer Philharmonie sowie bei der Staatskapelle Weimar. In Perfektion und Interpretation stand ihm Philipp Hutter (Trompete) nicht nach. Mit von Begleitung Annette Katschinksi (Klavier) spielte er das Concerto von Almicare Ponchielli (1834 bis 1886) ausdrucksstark und souverän.

Philipp Hutter wurde bis vor fünf Jahren im Fach Trompete bei Wolodja Pankiw ausgebildet. Derzeit studiert er an der Musikhochschule Detmold. Die Pianistin Annette Katschinski, ebenfalls ehemalige Musikschülerin, ist heute als Diplom-Pädagogin an der Musikschule tätig. Von den jungen Musikern wird man hoffentlich noch einiges zu hören bekommen.