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300 Trauergäste geben Alexandra Ryll letztes Geleit

Von Albrecht Günther 07.05.2006, 14:38

Janisroda. - Mit einer Trauerfeier in der Janisrodaer Kirche haben am Sonnabendnachmittag die Eltern, die Schwester und weitere Verwandte sowie Freunde und Bekannte Abschied von Alexandra Ryll genommen. Danach gaben die über 300 Trauergäste, unter ihnen viele Einwohner aus Neujanisroda, Janisroda sowie umliegender Orte, der 21-Jährigen das letzte Geleit, bevor sie auf dem Janisrodaer Friedhof beerdigt wurde.

Alexandra Ryll war seit 6. November 2004 als vermisst gemeldet. Am 26. April 2006 hatten Polizisten ihre Leiche im Keller des Hauses von Jens S. entdeckt. Das Haus des 38-Jährigen, der im dringenden Tatverdacht steht, Alexandra Ryll getötet zu haben, befindet sich in Neujanisroda in Nachbarschaft des Wohnhauses von Familie Ryll. Jens S. verbüßt derzeit in der Naumburger Justizvollzugsanstalt eine viereinhalbjährige Haftstrafe wegen versuchter Vergewaltigung seiner früheren Lebensgefährtin.

Die Trauerfeier, die auf Wunsch der Familie der Verstorbenen sowie der Kirchgemeinde als geschlossene Veranstaltung unter Ausschluss der Presse stattfand, begann mit einem fünfminütigem Glockengeläut. Zuvor hatten sich die Trauergäste in ein Kondolenzbuch eingetragen. Aus Platzgründen konnte nur ein Teil der Trauergemeinde die Totenfeier innerhalb der Kirche verfolgen. Weitere Trauergäste verharrten schweigend vor dem Gotteshaus auf dem kleinen, unmittelbar angrenzenden Friedhof. Innerhalb der etwa 30-minütigen Feier, bei der die Tote in einem cremefarbenen Sarg inmitten von Blumen aufgebahrt war, erinnerte Pfarrerin Annett Wiethölter-Kürstner an das Leben von Alexandra Ryll. Danach wurde der Sarg zur Grabstelle getragen. Dort erklang eines der Lieblingslieder der Toten: "Angel" von der Kelly Family. Freunde von Alexandra Ryll legten auch vor dem Haus, in dem die junge Frau gefunden worden war, Blumen nieder.