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Zweites Standbein Zweites Standbein: Wo einst Schweine standen legen heute Hühner Eier

Von Regina Retzlaff 19.01.2004, 15:42

Schmon/MZ. - Je näher man dann herankommt, umso deutlicher ist das Gackern zu hören, das aus den beiden Ställen dringt. Aber erst wenn man richtig davor steht, ist das Gegacker auch zu definieren. Hühner sind es, die hier auf sich aufmerksam machen. Genau gesagt 36 000 Tiere der Gattung Lohman brown. Und die werden gehalten, damit sie fleißig Eier produzieren. Wenn sie das Maximale geben, dann sind es 33 000 Stück am Tag, die von drei Mitarbeitern in 30er-Palletten sortiert werden, um danach in Richtung Hottelstedt transportiert zu werden. In Thüringen nämlich findet sich der Sitz einer der beiden Gesellschafter der Hühnerhof Oberschmon GmbH. Die Hottelstedter haben das Know how und die Vermarktungsstrecke eingebracht. Der zweite Gesellschafter ist die Agrargenossenschaft Weißenschirmbach, die die ehemaligen Ställe zur Verfügung stellte und vor Ort den Hühnerhof betreibt. "Die GmbH haben wir schon 2001 gegründet. Aber dann dauerte die Planungsphase doch recht lange. Erst im Sommer 2003 konnten wir so richtig loslegen. Und im Dezember kamen bereits die Hühner", erinnert sich Norbert Münch,

Geschäftsführer der Agrargenossenschaft Weißenschirmbach. Zwei Schneeeinbrüche hatten dafür gesorgt, dass die Dachkonstruktionen der Ställe einbrachen und die Planung noch einmal erneuert werden musste. Am Ende sind rund 1,4 Millionen Euro verbaut worden in ein neues Standbein auch für die Genossenschaft. Zwei Arbeitsplätze für Frauen aus Schmon sind entstanden, der dritte Platz wurde durch eine Umsetzung im Unternehmen belegt. Diese drei Mitarbeiter kümmern sich um die Legehennnen. Die werden nicht in einer Batterie gehalten sondern haben freien Auslauf auf dem Boden der Stallanlage. Bei entsprechendem Wetter dürfen sie ins Freiland. "Es war von Anfang an unser Bestreben, Boden- und Freilandhaltung zu betreiben. Dazu haben wir etwa zehn Hektar Auslauffläche", erklärt Münch. Im Stall befinden sich Stangen, die Hühner haben Legenester.

Das spezielle Legehennen-Alleinfutter kommt übrigens von der Querfurter Gekra. Der Hühnermist wird auf die Dungplatte in Weißenschirmbach gebracht, von dort aus kommt er als Dünger auf den Acker. "So sparen wir mineralischen Dünger ein", erklärt Norbert Münch. Und er erzählt, dass für das späte Frühjahr ein tag der offenen Tür vorbereitet wird. Dann können sich nicht nur die Schmoner anschauen, wie "glückliche Hühner" im ehemaligen Rinder- und Schweinestall Eier produzieren.