Wrestling in der Rischmühlen-Halle: Wrestling in der Rischmühlen-Halle: «Deutsche Rakete» ist abgestürzt

Merseburg/MZ. - Rund 400 Besucher, darunter viele Kinder, waren zur zweiten Veranstaltung der European Wrestling Promotion (EWP) in Merseburg gekommen, um sich von diesem sehr speziellen Gemisch von Sport und Show unterhalten zu lassen. Dass viele im Publikum die martialisch anzusehenden Prügeleien mit belustigtem Gesicht verfolgten, zeigte zum einen, dass sie die Sache wohl nicht allzu ernst nahmen - vor allem aber, dass sie Vertrauen in die sportlichen und Show-Fähigkeiten der Kontrahenten hatten.

Denn, keine Frage, topfit müssen sie sein, die Männer: Zehn bis 20 Minuten dauern die meisten Kämpfe. So lange stürmen die Wrestler ohne Pause durch den Ring, werfen und werden geworfen, springen und werden besprungen. Und ob Show oder nicht - auf jeden Fall kracht es gewaltig, wenn sie auf dem Boden aufschlagen, und klatscht es, wenn sie einen Fußtritt in den Rücken einstecken.

Hatte "Ecki" Eckstein nach seiner langen Verletzungspause also mit Konditionsproblemen zu kämpfen? Möglich wär's, denn wie er vor seinem Kampf zur MZ sagte, habe er zwar hart trainiert, aber immer noch "ein bisschen zu viel auf den Hüften". Was man von seinem Gegner nicht sagen konnte: "Wildcat", als "einer der unbarmherzigsten Kämpfer" angekündigt, ist ein äußerst drahtiger Muskelmann. Kein Wunder allerdings, dass der langhaarige Engländer die Rolle des Fieslings spielen musste - und kräftig zurück pöbelte, wenn ihn das Publikum beschimpfte.

Insgesamt traten elf Wrestler in fünf Kämpfen an. Bevor "Wildcat" die "Rakete" auf die Matte legte, hatte Eric Schwarz den Österreicher "The Iceman" besiegt. "Iceman" stärkte sich danach erst einmal an Mac Meikels Imbiss-Stand vor der Halle. Im Hauptkampf um die EWP Weltmeisterschaft im Schwergewicht setzte sich der Titelträger Cannonball Grizzly (USA) gegen seinen Herausforderer "Mr. Canada" Brody Steele durch.

Ob es im nächsten Jahr in Merseburg wieder heißen wird: "Let's have wrestling action", stehe derzeit noch nicht fest, so "Ecki" Eckstein zur MZ. "Wir sind dabei, verschiedene Orte auszuprobieren."