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Wohnungsunternehmen Wohnungsunternehmen: «Totalabriss ist einfach die billigste Variante»

Von Regina Retzlaff 24.06.2003, 15:19

Querfurt/MZ. - Auch in Querfurt gibt es inzwischen erste konkrete Abrisspläne. Beide Wohnungsunternehmen wollen im Jahre 2004 in Querfurt-Süd einen Block abreißen. "Wir haben am Kastanienplatz 7 bis 9 insgesamt 20 Wohnungen leer gezogen, den Mietern neue und vor allem sanierte Wohnungen angeboten. Anfang 2004 werden wir diese 20 bisher unsanierten Wohnungen dann abreißen. An ihrer Stelle wird ein Garagenhof für unsere Mitglieder entstehen", erzählt Jörg Rolle, der Vorstandsvorsitzende der Wohnungsbaugenossenschaft, die in diesen Tagen 45 Jahre alt wird.

"Wenn man bedenkt, dass in 2002 die Stadt Querfurt im Saldo über 300 Einwohner verloren hat, dann kann man sich vorstellen, dass sich das auf den Wohnungsmarkt auswirkt", fügt Rolle hinzu. Der Bestand gleiche inzwischen einem Schweizer Käse. Hier eine leere Wohnung, dort eine leere.

Die Stadt Querfurt hat mit dem Bauministerium eine Zielvereinbarung abgeschlossen, die eine Förderung des Abrisses leerstehender Wohnungen vorsieht. "Es ist schon schade, dass wir so Vermögen vernichten, aber der Leerstand verursacht tatsächlich enorme Kosten. Immerhin sind Grundsteuern, Versicherungen und alle anderen Grundgebühren zu zahlen, auch wenn niemand mehr im Haus wohnt", hakt Ekkehardt Tutschka, der Geschäftsführer der Wohnungsbaugesellschaft Querfurt ein. Sein Unternehmen habe viele Gespräche geführt und die Mieter ordentlich mit dem Problem vertraut gemacht. "Natürlich versuchen wir, die betroffenen Mieter im eigenen Bestand zu halten. Aber das gelingt nicht immer", erklärt er weiter. Vom Abriss betroffen sind in seinem Unternehmen 40 Wohnungen in der Ahornstraße 3 bis 9.

Natürlich habe man auch über einen Teilabriss nachgedacht. Aber es sei wesentlich teurer, aus einem Block eine Reihenhaussiedlung zu machen, als nach Totalabriss dort neu zu bauen.