Wo frische Äpfel gegen Saft getauscht werden
Querfurt/MZ. - Der Landwirt Schumacher nimmt an jedem Sonntag und Montag jeweils von 16 bis 18 Uhr auf dem Gelände der Agrargenossenschaft Querfurt an der Hopfendarre an, was in den Gärten und auf den Bäumen wächst und weiterverarbeitet werden kann. Beeren aller Art, Weintrauben, Birnen und vor allem Äpfel werden angeliefert und treten dann den Weg nach Janisroda an, wo sie in der Firma Jaro GmbH, einer 25 Jahre alten Mosterei, zu Fruchtsäften und Obstweinen verarbeitet werden. "Wer anliefert kann entweder gleich Saft mitnehmen, oder er kommt wieder, wenn sein Vorrat alle ist", erklärt Schumacher.
Und man müsse auch nicht Äpfel gegen Apfelsaft tauschen. Man kann durchaus auch Traubensaft dafür nehmen oder Heidelbeerwein, Mehrfrucht-Nektar oder Tomatensaft. So zwischen 51 Cent und 2,17 Euro kosten die Flaschen. "Das ist schon sehr preiswert. Und vor allem hat man frischen und hochwertigen Saft ohne Konservierungsstoffe und Aromenzusatz", ist sich Schumacher sicher. "Wir wissen nicht wohin mit den Äpfeln. Da bringen wir sie eben zum Mosten", erklärt Wilfried Noth aus Gatterstädt und kündigt schon mal die nächste Lieferung an. "Damit auch genügend Saft da ist, wenn wir kommen", meint er schmunzelnd. Schließlich gibt es für zehn Kilo abgelieferte Äpfel neun Liter Saft. Bei Beeren und Kirschen ist das Verhältnis sogar 10:13.
Pro Saison werden in Querfurt etwa 30- bis 40 000 Flaschen umgesetzt. In Janisroda kommen pro Jahr 2000 Tonnen Äpfel, 400 Tonnen Birnen, 300 Tonnen Quitten, 50 Tonnen Rhabarber und 150 Tonnen Beeren und Kirschen in die Verarbeitung. Daraus und aus anderen Früchten entstehen dann 33 Fruchtsäfte und zehn Obstweine.