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Wieder Ehrung am Köstler-Denkmal

16.06.2008, 13:04

Ziegelroda/MZ/rre. - Köstler hatte sich einst große Verdienste erworben. Sein Streben galt der Schaffung des naturgemäßen Wirtschaftswaldes. Damit war er seiner Zeit um Längen voraus. Er begann vor fast 180 Jahren im Ziegelrodaer Forst Mischwald in einem idealen Verhältnis zwischen Kiefer, Buche, Lärche und Eiche anzupflanzen. Das führte zu einem ästhetischen Waldbild und zum Massenreichtum dieser Bestände mit guter Holzqualität. Köstler starb nur 45-jährig am Biss seines mit Tollwut infizierten Hundes. Schon ein Jahr nach seinem Tode im Jahre 1842 haben ihm Freunde am Hermannseck ein Denkmal gesetzt, an dem nun seit 2000 die Köstler-Medaille verliehen wird. Gestiftet wurde sie von noch lebenden Verwandten Köstlers. Sie ist aus 999er Feinsilber gefertigt.

In diesem Jahr ging die Medaille an Christa Fischer und Karl-Horst Schilling, beide gebürtige Ziegelrodaer. Sie haben sich als Autoren des Chronik "Dorf im Wald" ein Denkmal gesetzt. Für die Nachwelt schrieben sie viel Interessantes über ihr Dorf in seiner etwa 850 Jahre alten Geschichte auf, nachdem sie viele Jahre akribisch Material sammelten, in Archiven stöberten und Zeitzeugen befragten. Besonders interessant und wertvoll aus der Sicht der Ziegelrodaer Forstleute ist ihr dokumentarischer Abriss der Entwicklung des Staatlichen Forstwirtschaftsbetriebes Ziegelroda nach dem 2. Weltkrieg bis zur Wiedervereinigung.

Eine weitere Medaille ging an die Jagdhornbläsergruppe Ziegelroda, die seit 35 Jahren dieses jagdliche Brauchtum ausführen und fördern. Inzwischen ist das Jagdhornblasen ein Markenzeichen des Dorfes. Vordere Plätze bei Wettbewerben, Auftritte in Funk und Fernsehen sowie zu anderen festlichen Gelegenheiten stehen zu Buche. Zu den Gründungsmitgliedern der Gruppe gehören Wilmar Frederking, Thomas Remmlinger, Volker Rühlmann, Ulrich Pfeufer und Barbara Rühlmann, denen die Medaille verliehen wurde. Und die dritte Medaille ging an das Forstlehrausbilder-Team Jürgen Reinhardt und Kai Schnetter, die mit viel persönlichem Einsatz, Sach- und Fachkenntnis sowie Verständnis für die Jugend seit 1991 die Ausbildungsstätte in Ziegelroda leiten. In dieser Zeit bildeten sie 89 Lehrlinge, 20 davon waren Mädchen, aus.