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Geld- oder Freiheitsstrafe bei Verstoß Werden im Saalekreis Corona-Testnachweise gefälscht?

Experten: Anreiz, zu manipulieren, ist hoch.

21.10.2021, 09:30
Das Testergebnis  wird in der „freetogo“-App angezeigt.
Das Testergebnis wird in der „freetogo“-App angezeigt. Foto: dpa

Merseburg/MZ/dkL/and - Die ersten Gesundheitsbehörden in Deutschland haben bereits davor gewarnt, dass nun, da man selbst zahlen muss, auch der Anreiz steigt, die Testnachweise zu fälschen. Darüber hatte die Tagesschau berichtet. Zumal viele Testergebnisse bisher als PDF-Dateien ausgestellt würden. „Das Format ist nicht sehr fälschungssicher. Denn PDFs lassen sich mit wenig Aufwand so umwandeln, dass man eigenhändig das Ausstelldatum, den Namen oder sogar das Testergebnis verändern kann“, heißt es in dem Bericht.

Nach gefälschten Testnachweisen: Manupulationen sollen durch App erschwert werden

Auf Nachfrage von NDR, WDR und Süddeutscher Zeitung verwies das Bundesgesundheitsministerium darauf, dass mittlerweile immer mehr Schnelltestergebnisse über die Cov-Pass-App und die Corona-Warn-App ausgegeben würden - und Manipulationen hier sehr viel schwerer möglich seien. Getestete können aber selbst entscheiden, ob sie ihr Testergebnis über die App oder als PDF erhalten möchten.

Wer einen PCR-Test oder einen Schnelltest fälscht, dürfte sich des Vergehens „Gebrauch eines unrichtigen Gesundheitszeugnisses“ schuldig machen. Darauf steht laut Auskunft von Anwälten eine Geldstrafe oder eine Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr. Bei Ersttätern sei aber lediglich eine recht geringe Geldstrafe zu erwarten. Immer vorausgesetzt, jemand fliege mit einem gefälschten Zertifikat auf. Testbescheinigungen darauf zu kontrollieren, ob sie gefälscht sind, das sei im Alltag so gut wie unmöglich, heißt es auf Nachfrage von Verbänden, die Gastronomen, Betreiber von Freizeiteinrichtungen oder Reisebüros vertreten. Bekannt geworden seien Fälle von Fälschungen bislang noch nicht.