„Nicht ganz alltäglicher Einsatz“ Warum sich Schkopauer Feuerwehrleute zu Pfingsten auch um Gullydeckel kümmern
Sie haben es „Gullydeckelversteckspiel“ genannt. Und sind als freiwillige Schkopauer Feuerwehrleute frühmorgens ausgerückt, obwohl streng genommen so etwas nicht zur ihrem Aufgabenfeld gehört.

Schkopau - Ihren 18. Einsatz in diesem Jahr, zu dem die Schkopauer Feuerwehrleute am Samstagmorgen um 6.35 Uhr gerufen wurden, ordnen sie in die Kategorie „Nicht ganz alltäglicher Einsatz“ ein.
Ein fehlender Gullydeckel, sagt Feuerwehrmann Robert Letsch der MZ, habe in Schkopau für Aufregung gesorgt. Ein aufmerksamer Schkopauer habe die potentielle Unfallquelle in der Ludwighafenstraße bemerkt und sofort die Leitstelle darüber informiert. Vorbildlich, loben die Feuerwehrleute. Die Leitstelle informierte den zuständigen Bereitschaftsdienst der Gemeinde. „Dieser war allerdings offenbar mit einem fehlenden Deckel überfordert“, sagt Robert Letsch, und so sei kurzerhand die Feuerwehr ausgerückt.
Vor Ort angekommen stellen die Feuerwehrleute fest: Jemand hatte die Stelle bereits mit einem Warndreieck abgesichert. Auch das kommentieren sie mit einem „Vorbildlich – vielen Dank dafür“! Sie informieren den zuständigen Abwasserzweckverband und gemeinsam machen sie sich auf die Suche nach dem vermissten Deckel.
Nächster Einsatz: Baum droht auf die Straße zu fallen
Dabei stellen sie fest, dass in der Umgebung noch zwei weitere Gullydeckel fehlen. Sie finden die Deckel und setzen sie wieder ordnungsgemäß ein. Sie nennen es „Gullydeckelversteckspiel“, weil sie vermuten, dass sich in der Nacht übermütige Leute in den Straßen rund um den Schkopauer Bahnhof herum einen Spaß daraus gemacht haben müssen, die Gullydeckel herauszuhebeln und in den Gebüschen „zu verstecken“.
Es schließt sich ein Einsatz an, der, so Robert Letsch, „streng genommen auch nicht zu unserem klassischen Aufgaben gehört“. Sie werden um 9.41 Uhr mit dem Stichwort „Baum droht auf Straße zu stürzen“ alarmiert.
Es stellt sich heraus, dass ein Grundstückseigentümer versucht hatte, einen Baum zu fällen. Der geriet dabei allerdings in bedrohliche Schräglage und drohte, auf die Straße zu fallen. Die Feuerwehrleute sichern den Baum mit einem Seil, fällen ihn kontrolliert und zersägen ihn in handliche Stücke.
Robert Letsch sagt: „Wenn Gefahr droht, sind wir freiwilligen Feuerwehrleute zur Stelle“. Auch zu Pfingsten, wenn alle anderen feiern und das Zusammensein mit ihren Familien und Freunden genießen.