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Vertrag unterzeichnet Vertrag unterzeichnet: Dornröschen wird wieder wach geküßt

Von Heike Grützmann 10.03.2004, 17:30

Querfurt/MZ. - Es waren einmal ... nein, nicht die sieben Zwerge, sondern Schüler, die im wahrsten Sinne des Wortes vor vielen Jahren die Burg Querfurt aus ihrem Dornröschenschlaf weckten. Sie rückten mit allerlei Gerät dem zugewachsenen Burggraben zu Leibe und legten ihn wieder frei.

Doch in gewisser Weise schlummert die Burg im Bewusstsein heutiger Schüler wieder tief und fest. Nur wenige kennen mehr als die Außenmauern des historischen Bauwerks. Kaum einer weiß etwas von der wechselvollen Geschichte, die sich mit der Burg, mit Querfurt und der Umgebung verbindet. Das soll sich ändern. Deshalb wurde am Mittwoch ein Kooperationsvertrag zwischen der Sekundarschule I "Philipp Müller" aus Querfurt, dem Förderverein der Sekundarschule und der Burg und Museum Querfurt unterzeichnet. Ziel dieser Vereinbarung ist es, Kindern und Jugendlichen, die in Querfurt und der näheren Umgebung aufwachsen, auf unkomplizierte Weise die Möglichkeit zu bieten, sich mit der Geschichte ihrer unmittelbaren Umgebung beschäftigen zu können.

"Wir wollen erreichen, dass die Schüler stolz sind auf die Dinge, die uns umgeben und die uns ausmachen", bringt Schulleiterin Karin Rabenstein das Vorhaben auf den Punkt. Das heißt für die Querfurter Sekundarschule I, dass es hier in Zukunft Geschichte zum Anfassen und nicht nur aus dem Lehrbuch gibt. Unter anderem werden nämlich künftige Burgfräulein und Burgherren gesucht, die Lust haben, richtig mit anzupacken.

Als "Lohn" dürfen sie hinter die Kulissen der Burg blicken. Spezielle Führungen könnten für Klassen kostenlos angeboten werden. Es gibt Unterstützung von den Mitarbeitern der Burg bei Projektarbeiten und sogar die Möglichkeit, Schul- oder Klassenfeste dort auszurichten. Den Lehrern werden Weiterbildungsveranstaltungen offeriert, sie erhalten die Möglichkeit, sich über die neuesten Erkenntnisse aus der wissenschaftlichen Arbeit der Burgmitarbeiter zu informieren und diese in ihren Unterricht einfließen zu lassen. "Aber ihr könnt da natürlich noch viel mehr Ideen mit einbringen", machte Holger Reinhardt, vom Amt für Kultur und Denkmalschutz der Kreisverwaltung herr, den beiden anwesenden Schülerinnen ein verlockendes Angebot.

Sonja Böhme und Franziska Bernhardt aus der Klasse 9a sind nämlich sehr engagierte Mitglieder im Schülerarbeitskreis ihrer Schule. Der hat jetzt den Auftrag, das Burg-Projekt an der Sekundarschule I bekannt zu machen und möglichst viele Mädchen und Jungen dafür zu interessieren. Balsam für die Ohren von Uwe Hauschild, Vorstandsmitglied des Fördervereins der Sekundarschule I. Denn der Verein war es, der den Anstoß für das Projekt gab, das er auch finanziell unterstützt.