Ein Tag ohne Einkaufstrubel? Versorgung in Zeiten einer Pandemie: Verkaufsoffen am Sonntag aufgrund von Corona-Krise

Merseburg/Querfurt - Leere Parkplätze, rappelvolle Unterstände mit Einkaufswagen und weit und breit keine Menschenseele: Trotz erlaubter Sonntags-Öffnung blieben Supermarktketten und Discounter in der Region geschlossen.
Große Discounter dürfen aufgrund der Corona-Krise Sonntags öffnen
In Sachsen-Anhalt dürfen Lebensmittelgeschäfte aus aktuellem Anlass auch sonntags von 12 bis 18 Uhr öffnen. Das teilte das Landesverwaltungsamt mit. Angesichts der stark zunehmenden Ausbreitung des Corona-Virus und der daraus resultierenden Notwendigkeit, größere Menschenansammlungen zu vermeiden, werde diese zusätzliche Öffnung zur Sicherstellung der Versorgung der Bevölkerung genehmigt.
Große Discounter machten am Sonntag von der Erlaubnis aber keinen Gebrauch. Dass die derzeitigen Öffnungszeiten völlig ausreichend seien, war von Märkten zu hören. „Momentan sehen wir keinen Anlass, die Öffnungszeiten auf Sonntage auszudehnen“, hieß es beispielsweise in einer Pressemitteilung von Kaufland. Man tue alles dafür, damit die Warenversorgung zu regulären Öffnungszeiten gesichert bleibt.
Versorgung versus Mitarbeiter eine Pause gönnen
Auf der Facebook-Seite begründete das Unternehmen die Entscheidung, dass die Türen sonntags geschlossen bleiben, zudem damit: „Auch unsere Mitarbeiter brauchen einmal eine Verschnaufpause.“ Und bekam dafür von Nutzern viel Lob.
Eine Pause hat auch Petra Schneider ihren Angestellten gegeben. Doch sie öffnete ihr Lebensmittelgeschäft „Meine kleine Vorratskammer“ in Günthersdorf am Sonntag - statt der erlaubten sechs Stunden für vier - und bediente Kunden ab 12 Uhr mittags selbst. Kamen Leute zum Einkaufen? „Zur Eröffnung stand eine Schlange vor der Tür“, so Schneider gegenüber der MZ.
Verkaufsoffen am Sonntag bis einschließlich 19. April
Rund 30 Kunden seien es bisher gewesen, konstatierte sie gegen 14 Uhr. Um die Zeit war allerdings in ihrem Geschäft wenig los. Vor allem frische Produkte aus der Wursttheke sowie selbst gebackenen Kuchen als auch andere Lebensmittel habe sie verkauft, so die Inhaberin sichtlich zufrieden.
Sie werde ihren Laden auch nächsten Sonntag öffnen, blickte sie voraus. „Ich denke, wir ziehen das jetzt durch.“ Bis einschließlich 19. April ist die zusätzliche Öffnung an Sonn- und Feiertagen - ausgenommen Karfreitag sowie Ostersonntag und Ostermontag - vorerst erlaubt. (mz)