Uniper-Kraftwerk in Schkopau Uniper-Kraftwerk in Schkopau: So sieht es im Innern eines Kühlturms aus

Schkopau - Was könnte man in diesem imposanten Bauwerk nicht alles machen? Ein Tauchrevier einrichten wie etwa im umgenutzten Gasometer in Duisburg zum Beispiel. Oder aber eine Konzerthalle, als solche hatte ein Kraftwerks-Kühlturm in Hamm ja schon einmal fungiert. „Das kommt alles nicht in Frage“, sagt Arne Köhler, Leiter des Uniper-Kraftwerks in Schkopau. „Wir wollen hier schließlich Energie produzieren.“
Die Leistung des Braunkohlekraftwerks ist in diesen Wochen allerdings deutlich reduziert. Grund ist die große Revision, wegen der ein Block stillsteht. Normalerweise versorgt das Kraftwerk den benachbarten Chemieriesen Dow mit Prozessdampf und liefert Energie an das öffentliche Netz sowie die Deutsche Bahn. „Damit wir das auch zukünftig problemlos tun können, ist die Überprüfung aller relevanten Bauteile nötig“, sagt Köhler.
Uniper-Kraftwerk in Schkopau: Der Kühlturm steht zur Prüfung still - Zeit für einen Besuch
Dazu gehören auch die zahlreichen Wasserabscheider in dem gut 100 Meter hohen Kühlturm des Kraftwerks. Weil er nicht genutzt wird, besteht derzeit die seltene Gelegenheit, das imposante Bauwerk zu betreten. Wie Zwerge stehen an diesem Tag zwei Arbeiter auf einer kleinen Plattform am Fuß des Turms.
„Kessel, Turbine und die Software sind Dinge, die noch bis Mitte August überholt werden“, erklärt Sylvio Sauer, der Serviceleiter im Kraftwerk. Zusammen mit Köhler behält er den Zeitplan im Blick und koordiniert die Arbeiten, was nicht ganz einfach ist: „In Spitzenzeiten haben wir 500 zusätzliche Arbeiter von 60 Firmen auf dem Gelände“, erklärt Köhler.
Zum Teil laufen die Ausbesserungsarbeiten im Kraftwerk ab. „Unsere Mitteldruckturbine liegt aber gerade bei Spezialisten in Berlin“, sagt Köhler.
Uniper-Kraftwerk in Schkopau: Kesselschäden im Kühlblock müssen behoben werden
Bis zur nächsten Revision in drei Jahren sollte es zu keiner Störung kommen. Für den zuerst überholten Block kann das bislang bestätigt werden. „In dem Block, der jetzt erneuert wird, gab es drei Kesselschäden“, räumt Köhler ein. 700 Quadratmeter Kesselwand würden erneuert und 32 Kilometer Rohre verlegt. Bis zu 12.000 Schweißnähte werden gesetzt, heißt es weiter.
Beeindruckend ist allein die Gerüstverkleidung im Inneren des 70 Meter hohen Kesselhauses. „Allein diese Konstruktion wiegt 180 Tonnen, insgesamt wurden 860 Tonnen Gerüstteile verbaut“, sagt Sauer. (mz)