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Streit Touristinfo Merseburg Touristinformation Merseburg: Kunsthaus Tiefer Keller als Anlaufpunkt für Gäste?

Von Undine Freyberg 15.02.2019, 12:07
Galerist Holger Leidel und Mitarbeiterin Martina Gudat können sich vorstellen, für die Touristinformation einzuspringen.
Galerist Holger Leidel und Mitarbeiterin Martina Gudat können sich vorstellen, für die Touristinformation einzuspringen. Peter Wölk

Merseburg - Wäre das die Lösung? Das Kunsthaus Tiefer Keller liegt mitten in der Stadt, nur um die Ecke der aktuell geschlossenen Merseburger Touristinformation. Für Touristen, die Informationen möchten, also vielleicht ein idealer Anlaufpunkt. Galerist Holger Leidel jedenfalls will der Stadt aus der Bredouille helfen.

„Was denken Sie, wie viele verzweifelte Touristen bei uns ankommen und keine Infos haben“, sagt er. „Aber da es uns an dieser Stelle und auch das Quartier Tiefer Keller ohne die Stadt nicht gebe, möchte ich helfen.“ Es sei kein Problem, im Eingangsbereich des Kunsthauses Flyer zu verteilen und die Touristen mit Informationen zu versorgen. Auch Souvenirs könnte, man verkaufen. „Das machen wir ja sowieso schon.“

Kunsthaus Tiefer Keller hat Erfahrung mit Gästen

Das Kunsthaus brächte sogar Erfahrung mit, denn Mitarbeiterin Martina Gudat hat in den 2000ern jahrelang in der Touristinformation gearbeitet. Zwar nur als Ein-Euro-Kraft, wie sie sagt, aber sie habe alle Arbeiten erledigt, die anfielen. „Wir haben uns wirklich engagiert und sind auch mal länger geblieben.“ Sie erinnere sich zum Beispiel noch an die Gruppe von Radfahrern, die keine Übernachtungsmöglichkeiten hatten. „Wir haben so lange telefoniert, bis wir etwas für sie gefunden haben.“

Man rede schon lange darüber, ob man der Touristinformation helfen sollte, sagt Leidel. „Denn die Situation war schon länger nicht mehr gut.“ Was die Öffnungszeiten angehe, habe man samstags aktuell von 10 bis 14 Uhr geöffnet und sonntags geschlossen. „Aber das könnte man ja anpassen“, verspricht Leidel. „Und ich hätte auch kein Problem damit, am Wochenende zu arbeiten“, fügt Martina Gudat an.

Abstriche bei Kartenverkauf

Allerdings könne man nicht alle Dienste einer Touristinformation anbieten, schränkt Leidel ein. „Karten für bundesweite Veranstaltungen verkaufen, das können wir nicht. Aber für unsere lokalen Veranstaltungen – das ginge schon.“ Man habe ja aktuell zum Beispiel Karten für das Petrikloster verkauft. Und auch für die Stadtkirche sei das vielleicht möglich.

Ein Regal, mit touristischen Flyern aufzustellen, sei überhaupt kein Problem. „Ich frage mich, warum uns die Stadt dazu nicht schon längst gefragt hat.“ Man merke jetzt, was es für ein Verlust für die Stadt ist, dass die Touristinformation geschlossen ist. „Aber ich bin mit ganzem Herzen Merseburger und kann das nicht so hinnehmen.“ Die Touristinfo habe ja bisher zum Beispiel auch die Kellerführungen des Kunsthauses vermarktet. „Dann machen wir das zukünftig eben selbst.“ (mz)