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Spendensammlung für Kunstrasenplatz SV Großgräfendorf: „Wir haben mittlerweile keinen Platz mehr, um neue Mannschaften aufzumachen“

Der SV Großgräfendorf verkauft Parzellen auf einem virtuellen Spielfeld. Der Grund: Der Verein sammelt Spenden für einen Kunstrasenplatz. Der ist aufgrund des Erfolgs dringend notwendig.

Von Robert Briest 09.12.2025, 18:13
Die SV Großgräfendorf hat einen gut gepflegten Rasenplatz. Doch ein wetterfester Kunstrasenplatz fehlt bisher
Die SV Großgräfendorf hat einen gut gepflegten Rasenplatz. Doch ein wetterfester Kunstrasenplatz fehlt bisher Sieler

Grossgräfendorf/MZ. - Die „Box“ könnte sicher noch besser besetzt sein. Aber insgesamt zeigt sich Maik Heinel mit der Startphase der SV Großgräfendorf zufrieden. Der steht diesmal nicht auf dem Platz, sondern will einen neuen Platz, einen Kunstrasenplatz samt Flutlicht. Dafür sammelt der mit Abstand größte Verein der Goethestadt Bad Lauchstädt aktuell Spenden. Dabei können sich Sponsoren über die Website des Clubs Teilstücke eines virtuellen Fußballfeldes sichern.

Das reguläre Quadrat ist etwa für 50 Euro zu haben, eines im Strafraum kostet 75 Euro, Sonderflächen wie der Anstoßpunkt kosten extra. Schon gesponserte Flächen sind grün dargestellt, noch freie braun. Eine Farbe, die man vom meist topgepflegten Rasenplatz der Sportvereinigung nicht kennt. Der reicht aber längst nicht mehr aus, um der Trainingsnachfrage der SV gerecht zu werden. Der Verein ist auf 460 Mitglieder angewachsen. Viele der 300 Kinder und Jugendlichen darunter spielen Fußball.

Platzmangel wegen zu vieler Mannschaften

„Wir haben mittlerweile keinen Platz mehr, um neue Mannschaften aufzumachen“, erläutert der Vereinschef, warum sich der SV seit Jahren für den Bau eines Kunstrasenplatzes stark macht. Wenn der gebaut sei – Heinel hofft ab 2026 –, müssten viele ältere Mannschaften im Winter nicht mehr in die Hallen der Stadt ausweichen, sondern könnten weiter draußen trainieren. Denn auch die Hallenkapazitäten sind begrenzt: „Wir mussten jetzt die Trainingszeit teils auf 60 Minuten pro Team einkürzen, um überhaupt allen ein Angebot machen zu können.“

Das Problem an einem Kunstrasenplatz sind gleichwohl die Kosten. Heinel rechnet mit einer Gesamtsumme jenseits von einer Million Euro. Getragen werden soll die vor allem aus EU-Mitteln, die über das Leader-Programm verteilt werden. „Auch die Stadt gibt etwas dazu und hat schon das Grundstück erworben“, berichtet der Vorsitzende.

Und natürlich will der Verein selbst seinen Anteil leisten. Deshalb läuft seit anderthalb Wochen die Spendensammlung: „Ziel ist, 60.000 Euro einzusammeln.“ Auch wenn auf dem virtuellen Feld noch viele Bereiche, nicht nur im Strafraum, braun, also unverkauft, sind, haben die Großgräfendorfer bereits 27.00 Euro eingesammelt. „Allein unser Hauptsponsor Einziehtechnik Patrick Samel hat 10.000 Euro gegeben“, erklärt Heinel. Doch auch für Kleinsponsoren, die nicht gleich ein Rasenstück für 50 Euro erwerben wollen, gibt es auf der Spendenseite die Möglichkeit, den Wunschbetrag ab 5 Euro aufwärts frei zu wählen.