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Zeugin meldet Sichtung beim Braunsbedra Raubkatze am Geiseltalsee: Saalekreis und Feuerwehren suchen aus der Luft

Die Suche nach einer Raubkatze im Saalekreis geht weiter. Die Behörden vermuten das Tier im Bereich des Geiseltalsees. Aus Braunsbedra und Mücheln gab es mehrere Hinweise von Anwohnern. Denen gehen die Einsatzkräfte nun aus der Luft nach.

Von Robert Briest Aktualisiert: 17.06.2025, 13:46
Die Feuerwehr Bad Lauchstädt sucht mit ihren Drohnen in der Nähe der Pfännerhall am Geiseltalsee.
Die Feuerwehr Bad Lauchstädt sucht mit ihren Drohnen in der Nähe der Pfännerhall am Geiseltalsee. Briest

Braunsbedra/MZ - Feuerwehr, Polizei und das Veterinäramt des Saalekreises suchen am Dienstagmittag aus der Luft nach einer vermeintlichen Raubkatze am Geiseltalsee. Wie Sabine Faulstich, Ordnungsdezernentin des Saalekreises, am Mittag im eingerichteten Lagezentrum in der Feuerwehr Braunsbedra berichtete, gehe man von oben derzeit möglichen Sichtungshinweisen aus der Bevölkerung nach. „Weil das Tier hier im Bereich Braunsbedra und Mücheln vermutet wird.“

Abschuss der Raubkatze ist nur das letzte Mittel

Ziel sei nun die Raubkatze aus der Luft zu orten. Wenn dies gelungen sei, würde ein Experte hinzugezogen, der das Tier betäubt. Ein Abschuss sei nur das äußerste Notfallmittel. Sollte die Betäubung klappen, würde man das Tier in einen Zoo bringen. Im Gespräch seien dafür derzeit die Tierparks in Halle und Aschersleben, erklärte die Ordnungsdezernentin. Suchmaßnahmen am Boden finden derzeit nicht statt. Faulstich begründete dies damit, dass das Tier sich entweder in die Enge getrieben fühlen oder flüchten könnte.

Was sollen Bürger bei Sichtung der Raubkatze machen

Die erste Sichtung der Raubkatze fand am vergangenen Freitag an der Marina Braunsbedra statt. Der Kreis erhielt davon allerdings erst am Montag Kenntnis, setze daraufhin eine Warnmeldung ab und leitete eine erste erfolglose Suche ein. Wie Faulstich erklärte, habe man ein Video, dass am Freitag von einer Mitarbeiterin des Kreises von dem Tier aufgenommen wurde, mittlerweile von diversene Experten prüfen lassen. Diese seien sich sehr sicher, dass es sich um eine Raubkatze handelt. „Zu 80 Prozent ist es ein Puma.“

Braunsbedras Bürgermeister Steffen Schmitz und Ordnungsdezernentin Sabine Faulstich informieren am Dienstagmittag über die Suchstrategie.
Braunsbedras Bürgermeister Steffen Schmitz und Ordnungsdezernentin Sabine Faulstich informieren am Dienstagmittag über die Suchstrategie.
Briest

Dieser wie andere Raubkatzen seien menschenscheu, sagte Faulstich. Dennoch ruft sie die Anwohner in Braunsbedra und Mücheln auf, möglichst Wald- und Wiesenbereiche zu meiden und sich in bewohnten Gebieten aufzuhalten. „Hunde sind unbedingt anzuleinen.“ Sollten Spaziergänger das Tier sichten, sollen sie sich groß machen und die Einsatzkräfte informieren.

Kalb am Weinberg gerissen

Die Ordnungsdezernentin berichtete, dass es in den vergangenen Tagen den Riss eines Kalbes im Bereich des Weinbergs am Geiseltalsee gegeben habe. Welches Tier das Rind getötet hat, sei aber noch offen. Man schicke nun eine Probe ins Labor, um die Identität des Räubers zu klären.

Eine erste Suche am Montagabend blieb erfolglos.
Eine erste Suche am Montagabend blieb erfolglos.
Foto: Katrin Sieler

Zur Herkunft des Raubkatze liegen dem Kreis noch keine Informationen vor. Weitgehend ausgeschlossen ist, dass er aus einem Zoo oder Tierpark ausgerissen ist. Ein Verdacht sei, dass er aus einer illegalen Haltung entwichen sei, erklärte Faulstich. Oberstes Ziel ist nun aber erstmal die Raubkatze einzufangen.