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Sonderofferte Sonderofferte: Merseburger zum Besuch ihres Doms privilegiert

Von Wolfhard Emmerling 30.03.2003, 13:28

Merseburg/MZ. - Ähnlich ist es den Ehepaaren und Nachbarn Claudia und Leander Gehre sowie Karin und Gerd Dommel gegangen. Plötzlich habe man sich erinnert, dass es mal ganz schön sein könne, hierher zu gehen. "In den sechziger Jahren waren wir hier im Dom, mit einem Schulausflug. Das war das erste und bis heute letzte Mal", erzählen die seit Kindertagen befreundeten Männer. Und sind gespannt, was sich ihnen jetzt darbietet. Genau wie die ersten rund 50 Merseburger, die sich als solche mit ihrem Ausweis legitimiert haben. Auch eine Besucherin, die sehr glaubhaft versichert, dass sie in Merseburg arbeitet, darf ohne Eintrittsgeld am Rundgang teilnehmen. "Machen wir doch gern", meint die Führerin dieser Premiere-Runde, Beate Tippelt. Ein kräftiger Mann aus der Besucherschar wird nur mal kurzzeitig gebraucht, um das Modell des

Domes aus einem Nebengelass in den Kreuzgang zu bugsieren. Daran lässt sich dann alles sehr schön erläutern, vom Vorgängerbau über die verschiedenen Bauetappen bis zur heutigen Gestalt des Bauwerks.

Richtig stimmungsvoll geht es im lichtdurchfluteten Innenhof zu, wo frisches Grün und erste Frühlingsblumen reizvolle Kontraste zum vielgestaltigen Mauerwerk bilden. Claudia Lisker ist begeistert, schießt ein paar Fotos zur Erinnerung. Eigentlich wohne sie ja Aug in Auge mit dem Dom-Schloss-Ensemble, erzählt die Diplomingenieurin. Sie war schon öfter hier, aber es gebe ja so viel zu entdecken, da reiche eine Führung gar nicht aus. Sichtlich beeindruckt von den Schätzen des Doms St. Laurentius und Johannes, von seiner gewaltigen Orgel, der prachtvollen Ausstattung im Innern und den kostbaren Ausstellungstücken sind sie alle, die von diesem Angebot der Vereinigten Domstifter Gebrauch gemacht haben. Beate Tippelt, die Führerin, ist zufrieden. Ob sie immer so aufmerksame Zuhörer hat? Eigentlich schon, meint sie. Aber es sei doch irgendwie etwas Besonderes, wenn man die historischen Dinge nicht an Fremde weitergibt, sondern an diejenigen, die heute hier leben. Zu einem Höhepunkt der Domführung geht es nach unten: in die Krypta. Mit schöner Gesangsstimme demonstriert die junge Frau, welch wundervolle Akustik dieser Raum hat. Schnell vergeht die erste Stunde. Und schon steht die nächste Gruppe erwartungsvoller Merseburger vor der Tür.