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Sicheres Netz Sicheres Netz: An welchen Stellen Mitnetz in diesem Jahr investieren will

Von Melain van Alst 29.05.2018, 11:57
Ein Fahrzeug der Firma Mitnetz
Ein Fahrzeug der Firma Mitnetz Archiv/Baumbach

Merseburg - Wenn die Sonne brennt und der Wind weht, kommen bei niedrigem Verbrauch die Stromnetze an ihre Grenzen. Seit Jahren arbeiten Betreiber wie die Mitnetz Strom daran, ihr Netz auszubauen und vor allem leistungsfähiger zu machen.

In diesem Jahr sollen im Saalekreis zwei Millionen Euro in verschiedene Maßnahmen investiert werden. Dabei fließt das Geld häufig in neue Leitungen, aber auch fernschaltbare Trafos sollen bald flächendeckend den Kreis säumen und für eine bessere Netzstabilität sorgen.

Drei große Vorhaben im Saalekreis

Im Saalekreis sollen drei große Vorhaben umgesetzt werden. Bereits seit Februar laufen die Arbeiten im Müchelner Ortsteil Oechlitz. Nach Angaben des Versorgers werden dort 3,1 Kilometer Mittelspannungskabel von Stöbnitz über Schmirma bis nach Oechlitz neu verlegt und der Windpark Oechlitz angebunden.

Die Maßnahme, so Regionalleiter Ulf Matthes, diene wie in so vielen Fällen dazu, das Netz zu stabilisieren und die Möglichkeit zu schaffen, weitere erneuerbare Energien anzuschließen. Investiert werden sollen hier über 300.000 Euro.

Ursprünglich waren die Netze für solche Mengen gar nicht ausgelegt worden. Denn früher kam der Strom ausschließlich aus den Kraftwerken, heute sind erneuerbare Energiequellen selber sogenannte Flächenkraftwerke. Das heißt, überall aus der Region kann in das Netz eingespeist werden. Darauf müssen die Betreiber wie Mitnetz reagieren.

„Wir versuchen den Anteil der Erdkabel weiter zu erhöhen“

Daher werden von Juni bis Dezember im Lauchstädter Ortsteil Großgräfendorf mehrere Kilometer Mittel- und Niederspannungskabel verlegt und 20 neue Hausanschlüsse gebaut. Auf einer Länge von 1,2 Kilometern sollen die Freileitungen zurückgebaut und durch Erdkabel ersetzt werden. Die Baumaßnahme kostet 230.000 Euro. „Wir versuchen den Anteil der Erdkabel weiter zu erhöhen“, so Matthes.

In Bad Lauchstädt sollen zudem zwei fernschaltbare Trafostationen an der Promenade und Feldgraben entstehen. Bereits jetzt sind 12 dieser Anlagen im Saalekreis eingesetzt, weitere zehn sollen im kommenden Jahr folgen.

„Jetzt muss noch jemand rausfahren und mit den neuen Stationen können die Schaltungen aus der Zentrale in Taucha gemacht werden“, so Matthes. Dadurch soll der Strom nach Ausfällen schneller wieder hergestellt werden. Die Reaktionszeiten seien durch die Technologie verkürzt. (mz)