Schlossfest Schlossfest: Mehr Pep für den Festumzug

Merseburg/MZ - Der Festumzug zum diesjährigen Merseburger Schlossfest wird wohl nicht zu einer Kopie der Umzüge der vergangenen Jahre werden. Er wird mit mehr Pep, Witz und Spritzigkeit daherkommen. Davon ist Merseburgs Kulturamtsleiter Michael George schon jetzt überzeugt. Und das wurde ihm auf der jüngsten Zusammenkunft der Vereine, die im Rahmen des Schlossfestes das Vereinsfest bestreiten, auch schon bestätigt. „Das neue Konzept ist gut angekommen. Es wurde sehr gelobt“, so George.
Erarbeitet wurde es von Klaus Wieschke und Hartmut Meyer im Rahmen einer Maßnahme des Jobcenters Merseburg. Beide Männer sind mit dem Festumzug vertraut - Wieschke als Teilnehmer und Zuschauer, Meyer nur als Zuschauer.
Der Umzug in diesem Jahr wird sich neben der traditionellen Darstellung der Stadtgeschichte besonders dem 200. Jahrestag der Völkerschlacht bei Leipzig zuwenden. Überhaupt wird sehr viel Wert auf die Darstellung der Stadt als Gegenstand kriegerischer Auseinandersetzungen und insbesondere als Ort von Friedensabschlüssen gelegt. So sollen beispielsweise in Bild eins unter der Überschrift „Machtinteressen im Mittelalter“ der Merseburger Frieden von 1013 und die Hochzeit von Mieszko II, Sohn des Polenfürsten Boleslaw I, mit Richeza von Lothringen, der Nichte Kaiser Ottos III., im Mittelpunkt stehen.
Wer sich am Umzug zum Schlossfest beteiligen möchte, der meldet sich unter der Nummer 03461/20 21 10. Die Bilder des Umzugs werden auf der Internetseite der Stadt vorgestellt.
Anders als in den vergangenen Jahren wird das bunte Spektakel nicht wie bisher im 19. Jahrhundert enden, sondern auch die Zeit danach bis in die Gegenwart integrieren. So werden auch die Zeiten des Ersten und Zweiten Weltkrieges dargestellt. „Das soll sehr dezent, aber prägnant mit Hilfe eines Zeitstrahls geschehen“, sagt Wieschke und unterstreicht zugleich, dass in den insgesamt zehn Umzugsbildern neue Schwerpunkte gesetzt werden. So wird Barbarossa nicht stumm wie in den vergangenen Jahren an den Zuschauern vorbeiziehen, sondern lautstark das Messerecht für den Neumarkt verkünden. Eingekleidet werden die Teilnehmer des Umzuges von der Königlichen Hofschneiderei, die über 1.300 Kostüme verfügt. 800 davon werden zum Einsatz kommen, doch es werden auch neue Gewänder gebraucht, u.a. für Carl von Basedow und den Stadtbaurat Zollinger, die beide zum ersten Mal beim Umzug vertreten sein werden. Rund um 200 Jahre Völkerschlacht dreht es sich dann auf den Domplatz, wo sich Historiengruppen präsentieren sollen.