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Schloss wird Treffpunkt der Musen

Von Regina Retzlaff 31.08.2005, 16:15

Lodersleben/MZ. - Erbaut zwischen 1740 und 1765 hat das Schloss Lodersleben inzwischen eine ganze Menge durchgemacht. Bewohnt von verschiedenen Adelsfamilien, darunter die Familien von Ranke, von Kotze, von Brenn und von Schulenburg wurde es nach dem Zweiten Weltkrieg zunächst als Flüchtlingsunterkunft und später als Schule genutzt. Ab 1976 stand das Objekt wegen Umbauarbeiten bis zur Wende 1989 / 90 leer.

"Im Jahre 1997 habe ich das Schloss ersteigert", erzählt der Berliner Unternehmer Michael Leske, der seitdem der Schlossherr ist. Damals befand sich das Schloss in einem problematischen Zustand. "Da es sehr wenige architektonische Schmuckelemente im Innern aufwies ergab sich die Chance, neue kreative und gestalterische Akzente zu setzen, die weit über das hinausgehen, was jemals zuvor auf dem Schloss zu sehen war", erzählt Leske bei einem Rundgang durch das inzwischen zu einem Kleinod gewordene Gebäude. "Man kann sich heute gar nicht mehr vorstellen, dass wir allein eineinhalb Jahre gebraucht haben, nur um zu entrümpeln", denkt er zurück während er dem Besucher die Hochzeitssuite öffnet.

Denn neben den eigenen Wohnräumen für Leske und seine Frau Renate Rusins, sind hier individuelle Räume entstanden, die durch Farben und Möbel eindrucksvoll wirken. Kein Raum ist wie der andere. Romanisch oder preußisch - man kann in verschiedenen Zeitepochen wohnen, wenn man den Service der Pension nutzt. Eine Etage höher finden sich kleinere aber dennoch sehr gemütliche Pensionszimmer. Bei der Sanierung des Hauses, so Leske habe er den Milzauer Kurt Schönburg sowie das Ehepaar Busse aus Schmon als sehr wertvolle Mistreiter schätzen gelernt. Auch die Elektrofirma Schneider aus Lodersleben müsse er unbedingt erwähnen.

"Wir wollen unsere Pforten öffnen für Einzelgäste und Gruppen. Übernachtungen im romantischen Ambiente, dazu der Bed-and-Breakfast Service sollen unsere Gäste vom Wiederkommen überzeugen. Schließlich könne man von Lodersleben aus zu den verschiedensten Entdeckungstouren in die nahe und fernere Umgebung starten. So nahe am Harz und noch näher zum Fundort der Himmelsscheibe von Nebra. Leske sieht aber sein Haus auch als Ort der Kultur. Ein "Treffpunkt der Musen" soll es werden. "Wir planen Jazzkonzerte. Es soll Lesungen und Ausstellungen junger Künstler geben. So soll ein Brückenschlag von den in unserer Region schon reichlich vorhandenen klassischen Kunstpfaden zu alternativen Formen geschlagen werden", erläutert er das genauer.

Wer nun neugierig geworden ist auf das, was sich da hinter den gelben Mauern im Schloss verbirgt, den lädt Michael Leske zum Tag des offenen Denkmals am 11. September zu sich ein. "Ab 9 Uhr werden zu den vollen Stunden Führungen stattfinden. Nach den Führungen gibt es eine Weinverkostung des Weingutes Böhm aus Gleina.

Telefonische Informationen und Buchungen sind unter 030 / 2110035 möglich oder per Mail unter

[email protected]