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Schlapplachen bei Feuerwerk an Gags

Von Hans-Erdmann Gringer 29.04.2007, 15:52

Farnstädt/MZ. - Der Mann ist ein Phänomen. Es dauert nur wenige Augenblicke, und der ganze Saal lacht. Wenn Fips Asmussen auftaucht, dann ist Humor Trumpf.

Eine kleine Bühne, Scheinwerfer und ein kleines Pult: Mehr braucht der studierte Werbeprofi nicht. Ein kurzer Blick in die Runde und dann geht es los: "Mensch, mit Dir habe ich ja gar nicht gerechnet. Gib zu, Du warst beim Frisör". Ein Körperschwenk: "Ein tolles Hemd hast Du. Das war bestimmt teuer, als es modern war." Nahezu im Sekundentakt feuert der gebürtige Hamburger seine Witze, Gags und Zoten ab ("Hier ist ja alles wieder da, was Rang und Schulden hat.") und die Leute kommen aus dem Wiehern gar nicht mehr heraus.

So war es auch am Wochenende in Farnstädt. Der Kabarettist hatte zur Aufnahme seiner neuen CD mit dem Titel "Saustark" lachlustiges Publikum eingeladen, und die Leute strömten zuhauf. Das Kulturhaus der Gemeinde war proppenvoll. 270 Plätze, alle besetzt. Evelyn Schmidt aus Querfurt hatte es mit der Familie und Freunden hierhergezogen, "um mal wieder richtig. herzhaft abzulachen". Ebenso Klaus Dieter Thiele aus Milzau, der auch mit Anhang kam. Doch die Besucher strömten beileibe nicht nur aus der Umgebung. Am weitesten war wohl Christoph Albrecht gereist. Er war mit seinen zwei Kumpels die 600 Kilometer vom badischen Offenburg bis ins Weidaland gedüst, nur um Asmussen, der hier seit geraumer Zeit seine neu Heimat gefunden hat, einmal live zu erleben. "Er kommt ja kaum zu uns runter in den Süden", sagt er. Albrecht hat alle CDs von dem Alleinunterhalter und schätzt an ihm "vor allem die Art und Weise, wie er seinen Humor rüberbringt. Das ist wirklich einzigartig", meint der Lachlustige.

Seine Gags bezieht Asmussen aus dem "ganz alltäglichen Wahnsinn", verriet er der MZ. Er gehe mit offenen Ohren und Augen durch die Welt, Das Fernsehen sei eine regelmäßige Inspirationsquelle, er grase quasi alle Kanäle ab, auch Funk und Zeitungen. Tourneen führen ihn alle naselang von Flensburg bis zum Bodensee. Gerade komme er aus Berlin, wo er bei Thomas Hermann und dessen "Quatsch Comedy Club" aufgetreten sei. Auch in Leipzig ist er mittlerweile Stammgast, ebenso in Erfurt. Jeder Abend sei anders, auch jedes Publikum, sagt er. Das schnell herauszufinden und sich darauf einzustellen, ist wohl ein wesentlicher Teil des Erfolges des Mannes mit der Regenbogenweste und der Schiebermütze, der seit 30 Jahren im Geschäft ist und seither mehr als sieben Millionen Tonträger verkauft, eine Platin- und drei Goldene Schallplatten hat. Die Grenzen des guten Geschmacks und die Gürtellinie definiert er dabei selbst.

Insgesamt drei Stunden mit einer kleinen Pause dauerte die Aufnahmen in Farnstädt insgesamt. Der Eintritt war im übrigen frei. Die Leute fanden das alles wunderbar und japsten am Ende förmlich nach Luft, applaudierten ohne Ende und bekamen natürlich ihre Zugabe, "so aus dem Hut." Der neue Gag-Marathon wird nun zu 60 Minuten Witzen am laufenden Band eingedampft. Die technische Betreuung hatte wieder das Tonstudio "Music Sound" aus Göhrendorf übernommen. Ende Mai wird sie dann im Handel erhältlich sein, sagt Asmussen, der sich nun zwei Jahre Zeit nimmt, neue Witze zu sammeln.

Weitere Informationen unter der unten angegebenen Adresse.