1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Merseburg
  6. >
  7. Schauen und Kaufen hieß das Motto

Schauen und Kaufen hieß das Motto

05.10.2008, 16:35

MERSEBURG/MZ/MAZ. - 40 Aussteller präsentierten die Werke von über 70 Künstlern. Dabei reichte das Spektrum von Malerei, Grafik und Skulpturen über Installationen bis hin zu Schmuck sowie Keramik. "Wir haben hier eine hohe Dichte an Kunstschaffenden, aber leider nur wenig zahlungskräftige Käufer", erklärte Ulf Herden vom Kongress- und Kulturmanagement Ständehaus. Mit der Kunstmesse wolle er Künstler und Käufer zusammenbringen. Die Besucher könnten sich mit dem Künstler über das Werk, die Arbeit und den Schaffensprozess unterhalten. Das vermittele eine sehr enge Beziehung zum Kunstobjekt.

Die Möglichkeit zum direkten Kontakt mit Käufern schätzten auch Ramona Hoffmann und Thomas Scheithauer. Enttäuscht zeigten sie sich von der Vernissage. "Freitag waren leider nicht so viele Besucher da, und es gab auch keinen Sekt, dafür aber eine ausgezeichnete musikalische Umrahmung", meinte der freischaffende Künstler Thomas Scheithauer. Ramona Hoffmann aus Neustadt an der Weinstraße stellte Gemälde aus. Ihr Thema ist die Farbe. "Als Künstler kann man nicht nur von den Verkäufen der Galerien leben, da muss man sich selber bemühen. Solche Messen sind eine gute Möglichkeit dafür", erklärte sie. In Merseburg war sie zum ersten Mal. "Das ist ein wundervolles Ambiente." Ebenfalls Premiere war der Besuch in Merseburg für Walter Pancheri und Peter Demetz. Die Südtiroler sind Mitglieder der Künstlergruppe Unika aus dem Grödner Tal. Dort hat sich seit 400 Jahren eine Bildhauertradition herausgebildet. In dem Tal mit gerade einmal drei Ortschaften arbeiten heute über 100 Bildhauer und Künstler, die sich hauptsächlich mit Holzarbeiten beschäftigen. 54 davon haben sich zu Unika zusammengeschlossen. Gemeinsam organisieren sie jährlich die Grödner Skulpturenmesse und haben eine ständige Ausstellung in der Heimat.

Pancheri und Demetz kamen mit Werken von sechs Künstlern der Gruppe nach Merseburg. Die Holzarbeiten fanden guten Anklang. "Die Messe ist gut besucht und viele sprechen, wenn sie unsere Exponate sehen, von etwas Neuem", berichtete Peter Demetz. Das zeige ihm, dass diese Kunst hier weniger bekannt sei als in anderen Regionen. Den Besuchen etwas Neues zeigen, ihnen Anregungen geben, das war laut Ulf Herden eines der Ziele der Messe.