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Saalekreis Saalekreis: Winter bringt Geld in die Kassen der Autowerkstätten

29.10.2012, 19:19

MERSEBURG/MZ/DD/RAM/CZE. - Brrr! Was für eine Bibberkälte. Seit dem vergangenen Wochenende hält der Frost nun schon den Landkreis fest im Griff und lässt Menschen, Tiere und Maschinen praktisch erstarren. An der Wetterstation Querfurt, Mühle Lodersleben, verzeichnete der Deutsche Wetterdienst am Montagmorgen eine Temperatur von minus acht Grad Celsius. Doch das war noch nicht einmal der "Tiefpunkt". Überrascht waren die meisten Menschen wahrscheinlich von dem enormen Temperatursturz binnen weniger Tage. Während sich die einen jedoch über den Wintereinbruch ärgerten, freuten sich zum Beispiel die Autowerkstätten und Händler über florierende Geschäfte:

"Bei uns laufen seit heute Morgen die Telefone heiß. Jeder möchte seine Sommer- gegen die Winterräder tauschen", sagt Andreas Hoffmann, Geschäftsleiter von ATU in Merseburg-Süd. Wer sich jetzt erst einen Termin für den Reifenwechsel hole, müsse mehrere Tage warten. "Diese Woche ist jedenfalls ausgebucht." Auch Kunden, die ohne Anmeldung in die Filiale kämen, sollten mehrere Stunden Geduld mitbringen. Er rate dennoch aus Sicherheitsgründen dringend davon ab, den Reifenwechsel aber weiter nach hinten zu verschieben. "Die goldene Regel heißt ja von O bis O, also von Oktober bis Ostern mit Winterrädern unterwegs sein, und das stimmt auch", so der Fachmann.

Doch nicht nur Winterreifen sind bei Autofahrern angesichts der Kälte derzeit heiß gefragt. Im Bauhaus-Baumarkt in Merseburg-Meuschau zählten Eiskratzer, Abdeckplanen für die Frontscheibe sowie Frostschutzmittel für die Scheibenwaschanlage auch am Montag wieder zu den meistverkauften Produkten.

"Die Leute brauchen sich aber keine Sorgen machen, dass sie nichts mehr bekommen - wir haben genügend Ware da", sagt Filialleiter Jürgen Kalleta. Abseits der Produkte für das Automobil greifen die Kunden laut ihm derzeit auch besonders gern zu Briketts. "Nur Schneeschaufeln sind noch nicht ganz so nachgefragt - aber Merseburg war ja jetzt auch noch nicht wirklich winterlich", wie Kalleta sagt.

Die Auswirkungen des heftigen Temperatursturzes binnen einer Woche machen sich auch in den Arztpraxen bemerkbar. "Die Zahl der Erkältungen ist in den vergangenen Tagen angestiegen", bestätigt Dr. Heide Simon, Fachärztin für Allgemeinmedizin in Merseburg. Von einer Grippewelle könne man aber nicht sprechen. Sie empfehle vorsorglich eine Grippeschutzimpfung. Bei den ersten Anzeichen einer Erkältung würden heißer Tee und traditionelle Hausmittel helfen. "Aber bei Fieber sollte man sofort einen Arzt aufsuchen", rät sie. Wer vorbeugen wolle, solle regelmäßig an die frische Luft gehen, statt vorm Fernseher zu sitzen und viele Vitamine zu sich nehmen.

Für alle anderen gilt: durchhalten. Denn am Mittwoch zieht sich der winterliche Vorbote zurück. So werden am Feiertag in Merseburg zehn Grad und bis zu sieben Sonnenstunden erwartet. Nachtfröste bleiben aus. Ab Samstag stehen sogar elf Grad ins Haus, allerdings werden dann auch Regenschauer dem ein oder anderen einen Strich durch die Rechnung machen.