Saalekreis Saalekreis: Radweg bei Burgliebenau vom Tisch

Burgliebenau - Seit Jahren kämpfen die Einwohner des Schkopauer Ortsteils Burgliebenau für den Bau eines Radwegs an der viel befahrenen Landesstraße 183 zwischen ihrem Ort und Lochau. Seit einiger Zeit machen sie sogar mit Transparenten neben der Straße auf ihre Forderung aufmerksam.
Einwohner müssen sich weiter gedulden
Wie es nun aber scheint, hatte das Klagen über mangelnde Sicherheit für Radfahrer und Fußgänger zunächst keinen Erfolg - die verunsicherten Einwohner müssen sich weiter gedulden. Denn im vorläufigen Bedarfsplan für straßenbegleitende Radwege an L-Straßen ist für das auch von Landkreis und Kommune geforderte Projekt kein vordringlicher Bedarf angemeldet worden. 47 Projekte wurden unter dieser Maßgabe berücksichtigt. Für den 590 Meter langen und nur etwa 100 000 Euro Abschnitt zwischen Burgliebenau und Elsterbrücke war da kein Platz mehr. Der Radweg landete nur auf Platz 60 unter den mehr als 480 eingereichten Bedarfsanmeldungen.
Die Position im Bedarfsplan richtet sich dabei nach der Gesamtpunktzahl, die das Projekt erhalten hatte. Punkte wurden sowohl für das Maß der Gefährdung durch unterschiedliche hohe Verkehrsbelastungen oder die touristische Überlappung vergeben. Kritisch dürfte die Bewertung Burgliebenaus beim Maß der Betroffenheit beäugt werden - reichte es doch offenbar nicht aus, dass es sich bei dem Weg um eine direkte Verbindung zwischen zwei naheliegenden Orten handelt, die viele Menschen nutzen, um zum Supermarkt, zur Kirche, zur Schule oder zum nächsten Arzt zu kommen.
Mögliche Vorfinanzierung durch die Gemeinde
Angesichts des vorläufig vorgelegten Bedarfsplans stellte der Schkopauer Gemeinderat der Grünen, Andreas Rattunde, fest, dass die Bemühungen der Verwaltung um den Radwegebau noch nicht ausgereicht hätten, um das Projekt auf den Weg zu bringen. Er brachte zugleich eine mögliche Vorfinanzierung des Baus durch die Gemeinde ins Gespräch, die später zurückgezahlt werden könnte. Rattunde sicherte Bürgermeister Andrej Haufe (CDU) die Unterstützung der Grünen zu, sollte er sich auf Landesebene weiter aktiv für den Radweg einsetzen.
Andere Orte können sich unterdessen wohl auf neue Wege freuen. Als gesetzt gilt ein 130 000 Euro teurer Radweg bei Döllnitz sowie mehrere Abschnitte eines Weges zwischen Hohenweiden und Korbetha. Auch zwischen Merseburg und Knapendorf sollen Radler künftig sicherer verkehren können: Für einen 1,6 Kilometer langen Weg könnten 330 000 Euro fließen. (mz)