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Saalekreis Saalekreis: Drei Schlecker-Läden schließen

Von Elke Jäger 14.03.2012, 16:57

Merseburg/MZ. - Aufatmen auf der einen, Betroffenheit und Zorn auf der anderen Seite: Seit der Schlecker-Insolvenzverwalter am Mittwoch die Liste der Filialen veröffentlichte, die schließen müssen, tauchen die Angestellten in ein Wechselbad der Gefühle. Im südlichen Saalekreis stehen nach derzeitigem Stand drei Geschäfte vor dem Aus: die beiden Filialen in der Bahnhof- und in der Querfurter Straße (Merse-Center) in Merseburg sowie die Filiale in Braunsbedra. Allerdings handelt es sich um eine "vorläufige Liste", die sich noch ändern könne.

Wer von den Schlecker-Mitarbeitern im Einzelnen von der Entlassungswelle betroffen ist, steht noch nicht fest - das Bangen geht weiter. Ein Sozialplan sei noch nicht vorgelegt, hieß es. In den anderen Orten zwischen Querfurt, Bad Dürrenberg, Mücheln und Bad Lauchstädt überwog am Mittwoch erst einmal die Erleichterung: Keiner fand seinen Ortsnamen auf der ausgedehnten Streichliste.

"Da sind wir richtig froh", gestand die Lauchstädter Bürgermeisterin Ilse Niewiadoma (FDP). Immerhin gibt es sowohl in der Goethestadt als auch im Ortsteil Schafstädt Filialen des insolventen Drogeriemarktes. "Die sind alle gut besucht." Eine Schließung hätte nicht nur weggefallene Arbeitsplätze, sondern für die Bürger der Stadt auch viel weitere Wege zur Folge. Gar nicht zu reden vom Leerstand - in kleineren Orten fänden sich nur schwer Mieter für größere Geschäfte. Nun hofft nicht nur die die Bürgermeisterin, dass es nicht noch einmal anders kommt.

In Merseburg waren die beiden Filialen in der Bahnhofstraße und im Merse-Center am Mittwoch gut besucht: Der Ausverkauf zu stark reduzierten Preisen hat begonnen. "30 Prozent auf alles" verheißen die Hinweisschilder, und die Regale waren durchs Sortiment durch gut gefüllt.

Viele Kunden griffen zu, und manche sprachen die Mitarbeiterinnen auch auf die Situation an. Doch groß zum Reden war keiner zumute. Die meisten Kunden bedauerten die Schließung und äußerten ihr Unverständnis: Sie hätten immer gern hier eingekauft.