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Projekt steht vor dem Aus Projekt steht vor dem Aus: Letzte Frühschicht für die Verkehrshelfer

Von UNDINE FREYBERG 16.02.2014, 21:08

MERSEBURG/MZ - Seit 2006 haben sie vor den Grundschulen gestanden und dafür gesorgt, dass Kinder sicher in die Schule kommen. Am Freitag hatten die 16 aktuellen Verkehrshelfer ihren letzten Tag. Unter ihnen auch Conny Meikowski die seit 2009 dabei war und an der Schkopauer Grundschule gestanden hat. Nach ihrer letzten Frühschicht haben alle Verkehrshelfer ihre Jacken und Kellen abgegeben. Jürgen Müller vom Revier Saalekreis dankte den Helfern für ihre Unterstützung. Bei der Works gGmbH, dem Träger der Maßnahme, war noch ein Überraschungsfrühstück organisiert worden

Und wie geht es weiter? „Leider haben sich bei uns keine Freiwilligen gemeldet, die das Projekt Verkehrshelfer ehrenamtlich fortführen würden“, sagte Katleen Gröber, die Regionalchefin der Works gGmbH. Ihre Einrichtung würde das Projekt sogar ehrenamtlich begleiten und die Organisation übernehmen. Doch trotzdem sieht es mau aus.

An der Grundschule „Am Geiseltaltor“ hatten 134 Eltern dafür unterschrieben, dass das Projekt erhalten werden müsste. Offensichtlich war ihnen jedoch nicht klar gewesen, dass dieses Projekt, dass über Mittel vom Eigenbetrieb für Arbeit finanziert worden war, in jedem Fall auslaufen würde - so hatte es der Eigenbetrieb angekündigt -, und dass bürgerschaftliches Engagement gefragt ist. „So klar war uns das gar nicht gesagt worden“, hieß es aus dem Elternrat.

Keine Verkehrshelfer für Grundschüler

Auch an der Grundschule Rosental haben sich keine Freiwilligen gefunden, die künftig dafür sorgen, dass die Kinder gut zum Unterricht kommen. „Wir haben den Eltern deshalb einen Brief geschrieben, dass die Verkehrshelfer ab Montag nicht mehr vor der Schule stehen werden, und dass sie ihre Kinder bitte belehren sollen, dass sie den vorgeschriebenen Schulweg und den Fußgängerüberweg benutzen sollen“, sagte Schulleiterin Birgit Münchhausen der MZ.

Genauso hat es der Direktor der Grundschule Astrid Lindgren in Schkopau gemacht. „Aber ich habe mich nochmal mit dem Elternrat für übernächste Woche verabredet. Ich denke, da sollte nochmal Druck gemacht werden, denn das war ein sehr wichtiges Projekt, das von den Eltern auch gut angenommen wurde“, so Olaf Rauchfuß gegenüber der MZ. Er sehe allerdings wenig Chancen, aus den eigenen Elternreihen Freiwillige für diese Arbeit bei Wind und Wetter zu finden. An der Grundschule in Schkopau gebe es ein sehr großes Verkehrsaufkommen. „Durch die Grundschule, die Sekundarschule und den Kindergarten ist bei uns richtig was los. Deshalb kann man die Arbeit der Verkehrshelfer nicht genug loben.“

Am Freitag erkundigten sich der Leiter des Merseburger Jugend- und Sportamtes und der Leiter des Bildungsausschusses des Stadtrates, ob es eine neue Lösung gibt, doch die ist derzeit nicht in Sicht. „Ab Montag muss es also ohne Verkehrshelfer gehen. Ich denke, in einer Woche haben wir solche Verhältnisse erreicht, dass die Eltern die Polizei anrufen werden“, sagte Katleen Gröber. „Was dann passiert, werden wir sehen.“