Praktikum mit Pasta und Parmesan
LEUNA/MZ. - Dabei zählen Aufenthalte in Ländern wie Österreich, Frankreich, Schottland und Italien zum Praktikumsalltag, um dort den einheimischen Köchen einmal genauer auf die Finger und in die Töpfe zu schauen.
"Die landestypischen Eigenheiten der Küche kann man eben am besten vor Ort vermitteln", erklärt Projektleiter Steffen Plaschka. Und genau deshalb zog es ihn und seine 14 Schützlinge auch in diesem Sommer wieder an die Adriaküste in das italienische Cesenatico nördlich von Rimini.
Dort hieß es für die Schüler im ersten Lehrjahr drei Wochen in einer Gastronomieschule mit Lehrlingen anderer Nationen fachpraktischen Unterricht pauken und anschließend sechs Wochen gemeinsam mit Kochprofis in den Küchen großer italienischer Hotels Gemüse schnippeln und Pastateig kneten. "Neben selbst zubereiteter Pasta standen vor allem auch Gewürze, Fisch und andere Meeresspezialitäten im Mittelpunkt unserer kulinarischen Reise", so Plaschka über die Feinheiten der südeuropäischen Speisekarte. "Obstsalat, drei verschiedene Sorten Nudeln und Bolognese mit Parmesan und Kräutern sind unsere Spezialität", weiß der 19-Jährige Chris Schwerdtner aus Bad Lauchstädt. Und auch sein Mitschüler Markus hat viel gelernt in neun Wochen landestypischer italienischer Küche: "In den Hotelbetrieb hineinzuschnuppern war eine tolle Erfahrung."
Und dass sich diese Erfahrungen für die angehenden Köche als sehr wertvoll erweisen könnten, beweisen ehemalige Lehrlinge: "Die Jugendlichen gewinnen durch diese Praktika an Selbstvertrauen, werden flexibler und sind auch zu einem Umzug bereit. Letztes Jahr gingen acht von 14 nach ihrem Abschluss ins Ausland und arbeiten jetzt in Österreich. Wir sind froh, dass wir unseren Schülern eine solche internationale Spezialisierung anbieten können", erzählt Steffen Plaschka über die Chancen, die das Programm den Jugendlichen ermöglicht.
So bekommen die Lehrlinge beispielsweise am Ende eines solchen Praktikums einen Euro-Pass, der dokumentiert, wo genau sie während der Ausbildung gearbeitet haben. Besonders stolz ist Plaschka, dass diese internationale Ausbildung von der Industrie- und Handelskammer (IHK) anerkannt wird. Zudem erhielt das Projekt in diesem Jahr zum ersten Mal ein EU-Zertifikat.
Im Winter bekommen die 14 angehenden Köche dann einen weiteren Stempel in ihren Euro-Pass: Dann heißt es: Wild, Kartoffelgerichte, Gemüse und Dessertspezialitäten im österreichischem Innsbruck.