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Polizei will stärker Gesicht zeigen Polizei will stärker Gesicht zeigen: Polizeipräsidentin Christiane Bergmann auf Dienstbesuch im Saalekreis

Von Dirk Skrzypczak 11.06.2015, 08:36
Vor-Ort-Termin mit Polizeipräsidentin Christiane Bergmann, RBB Markus Sebicht, Polizeisprecher Ralf Karlstedt, RBB Lutz Fischer, Einwohner Günter Mielsch und Bürgermeister Andreas Marggraf (von links).
Vor-Ort-Termin mit Polizeipräsidentin Christiane Bergmann, RBB Markus Sebicht, Polizeisprecher Ralf Karlstedt, RBB Lutz Fischer, Einwohner Günter Mielsch und Bürgermeister Andreas Marggraf (von links). Junghans Lizenz

Mücheln - Polizeipräsidentin Christiane Bergmann nimmt die Regionalbereichsbeamten in Mücheln in Schutz: Dass bis vor einigen Tagen kein Schild auf die Polizeipräsenz im Rathaus hingewiesen hatte, „liegt in meiner Verantwortung“.

Die Leiterin der Polizeidirektion Süd in Halle ist auf Dienstbesuch im Saalekreis. Der jüngste Aufreger um fehlende Schilder (die MZ berichtete) sei aber nicht der Anlass. „Ich habe mir vorgenommen, jede Dienststelle einmal pro Jahr zu besuchen. Braunsbedra und Mücheln waren jetzt an der Reihe.“

102 Regionalbereichsbeamte (RBB) versehen alleine im Gebiet der Direktion Süd in 38 Städten und Gemeinden ihren Dienst. Die ersten RBB starteten im Juli 2014, andere wie die Beamten in Mücheln im Oktober vergangenen Jahres.

„Die Reform zeigt Erfolge. Die RBB decken Lücken ab, weil sie sich vor Ort um die Belange der Bürger kümmern und nicht in das enge Zeitkorsett des normalen Einsatzgeschehens gepresst sind“, sagt Bergmann. Und sie stellt klar, dass die Polizisten für diese Aufgabe gut ausgerüstet seien: mit einem Streifenwagen, einem Diensthandy und einem Laptop.

„Eine vernünftige Beschilderung für die Büros ist zwar wichtig, war aber nicht prioritär. Wir sind dennoch für Hinweise dankbar, die Mängel aufzeigen“, meint sie. Und man habe ja auf die - berechtigte - Kritik des Müchelners Günter Mielsch und der MZ zur fehlenden Beschilderung oder mangelnden Informationen im Internet reagiert.

In der Geiseltalstadt sind die Polizeiobermeister Lutz Fischer und Markus Sebicht zumeist gern gesehen. „Früher war die Polizeistation in Braunsbedra. Einmal die Woche kam ein Beamter für eine Stunde zum Sprechtag zu uns. Jetzt haben wir feste Ansprechpartner und einen kurzen Dienstweg“, sagt Ordnungsamtsleiter Andreas Paust.

Die beiden RBB sind montags bis freitags von 7 bis 15.30 Uhr im Dienst - bei Bedarf auch länger. Rund zwei Stunden pro Tag arbeiten sie in ihrem Büro, ansonsten sind sie in Mücheln oder den Ortsteilen unterwegs. „Einer unserer Schwerpunkte ist die Schulwegüberwachung.

Und ich denke, dass manche Eltern nicht glücklich darüber sind, dass wir Präsenz zeigen. Viele würden ihre Kinder mit dem Auto am liebsten bis in den Klassenraum fahren“, sagt Fischer. Ansonsten, so sein Kollege Sebicht, kümmere man sich nicht nur um kleine Alltagsprobleme, sondern auch um die Verfolgung von Straftaten. Polizei bleibt Polizei.

Unterdessen will Bürgermeister Andreas Marggraf (parteilos) die Beschilderung am Rathaus generell erneuern lassen. Dann soll es auch am Hauptgebäude einen Hinweis auf das Polizeibüro im Nebenobjekt geben: „Wir warten auf die Freigabe unseres Haushaltes durch die Kommunalaufsicht. Das Geld dafür ist eingeplant.“

Momentan hinkt nur Merseburg der sichtbaren Transparenz hinterher. Am Bürgerhaus Markt 1 prangt der Polizei-Stern noch nicht. Man bereite einheitliche Beschilderungssysteme vor, heißt es dazu aus der Stadtverwaltung. „Alle Mieter, auch die Polizei, wurden angeschrieben. Sie sollten uns ihre Wünsche mitteilen“, sagt Stadtsprecherin Elke Benne. Man werde die Schilder zeitnah anbringen, sobald alle Mieter reagiert hätten. (mz)