Peter Opitz hat den Chefsessel jetzt verlassen
QUERFURT/MZ/RRE. - Für Peter Opitz hat das Leben neu begonnen. Er hat vor einigen Wochen den Chefsessel bei der Volkssolidarität (VS) Querfurt / Merseburg verlassen, um gemeinsam mit seiner Ehefrau Inge, die schon etwas länger den Vorruhestand genießt, ein Leben ohne Arbeitshektik, Stress und Termindruck zu verbringen. Leo von Pudelheim ist dem Ehepaar dabei ein ständiger Begleiter geworden. Der quirlige Hund verlangt seine Spaziergänge, fährt gerne Auto, braucht Zuwendung. "Da muss man sich bewegen, da hat man weiter Verantwortung, ohne die es zwar auch gehen würde, aber eben nicht ganz", lächelt der 62-jährige Querfurter.
31 Jahre lang war der Name Peter Opitz mit der Volkssolidarität verbunden. 1977 kam er aus dem Gastgewerbe auf den Stuhl des damaligen Kreissekretärs der VS. Karin Fornefett hat ihn damals an die Hand genommen. "Damals hat sich die VS ja nur um die Rentner gekümmert. Hauswirtschaftspflege, Essen nach Hause, Treffpunkte - das waren die Schwerpunkte der Arbeit im ehemaligen Kreis Querfurt. Wir haben mit sehr vielen ehrenamtlichen Kräften gearbeitet", erinnert er sich.
Und als die Wende kam, da musste entschieden werden, was mit der VS wird. "Wir wollten sie nicht sterben lassen, haben einen eingetragenen Verein gegründet, denn wir wollten unsere Senioren nicht im Stich lassen." Dass sich der Verein letztendlich nicht mehr nur um Senioren kümmert, ist der Entwicklung geschuldet. Inzwischen hat der Verein viele Standbeine. Er ist Träger von sechs Kindertagesstätten in Querfurt, den Ortsteilen und in Bischofrode. Es gibt eine Wäscherei, eine Küche, den Reisedienst, eine Begegnungsstätte, in der viel gefeiert wird und vieles mehr.
"Es war eine schöne Zeit", sagt Opitz heute. "Sie hatte viele Höhen und Tiefen, aber es hat Spaß gemacht." Aber sie hat auch seine Gesundheit angeschlagen. Lange Zeit war Peter Opitz krank, sehr krank. "Ich habe ihn immer wieder gebeten, kürzer zu treten. Lange zeit wollte er nicht hören. Aber nun hat er den Schritt getan in den Vorruhestand. Und das ist gut so", erzählt Ehefrau Inge. Die kann ihren Peter aber dennoch nicht davon abhalten, sich weiter gesellschaftlich aktiv zu betätigen. Die Fußballer des VfL Querfurt kennen ihn inzwischen als ihren Vereinsvorsitzenden. Er ist Mitglied im Schützenverein und liebt es, Urlaub in Kühlungsborn an der Ostsee zu machen. "Vielleicht kaufen wir uns auch noch einen Bungalow mit Garten fürs Leben im Grünen."