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Neue Stühle fürs Planetarium Neue Stühle fürs Merseburger Planetarium: Warum die Sternenfreundekräftig investieren wollen

Von Michael Bertram 24.05.2016, 06:00
Seit einigen Tagen stehen im Planetarium in Merseburg neue Stühle, die deutlich bequemer sind.
Seit einigen Tagen stehen im Planetarium in Merseburg neue Stühle, die deutlich bequemer sind. Peter Wölk

Merseburg - Hinsetzen, zurücklehnen und genießen - dieses Fazit können seit kurzem die Besucher des Merseburger Planetariums ziehen. Denn nach langem Warten ist es endlich passiert: die Einrichtung am Gotthardteich hat deutlich bequemere Stühle erhalten, die zwar noch nicht zur Oberklasse gehören, aber auch garantiert nicht für Schmerzen im Nacken sorgen.

„Die Stühle haben eine höhere Rückenlehne und neigen sich beim Zurücklehnen leicht nach hinten, so dass sich die Projektionen an der Kuppel angenehmer verfolgen lassen“, schwärmt Planetariums-Chefin Mechthild Meinike. 12.000 Euro hat die neue Bestuhlung gekostet, finanziert wurde sie über eine Spende der Saalesparkasse.

Alte Stühle schon lange Dorn im Auge

Die alten Sitzmöbel, die dem Planetarium den Charme eines Wartezimmers verliehen, waren den Sternenfreunden schon immer ein Dorn im Auge. Schon wenige Minuten nach Beginn der Vorstellungen rutschten die ersten Gäste auf den Stühlen hin und her. Zudem schmerzte vielen der Nacken vom angestrengten Blick in den virtuellen Nachthimmel über Merseburg. Den Ausführungen der Astronomie-Experten aufmerksam zu folgen, fiel daher nicht einfach.

Für den Verein, der das Planetarium betreibt, ist die neue Bestuhlung aber nur ein Zwischenschritt, um das Haus fit für die Zukunft zu machen. Das wichtigste Novum soll ab diesem Sommer in Angriff genommen werden. Dann soll die Technik nämlich so umgerüstet werden, dass Ganzkuppel-Vorführungen möglich werden. Diese erlauben den Zuschauern ein komplettes Eintauchen in das Gezeigte, wie es Meinike verspricht. „Wir sind jetzt in einer Art ostdeutscher Kooperation dabei, die Technik aus eigener Kraft aufzubauen“, sagt sie.

Inspirationen hätte man sich in Dessau, Wernigerode und Radebeul geholt. Ein Anbieter, der die komplette Technik bereits zweimal vorgeführt hatte, kam am Ende nicht zum Zug. „Das wäre für uns finanziell nicht zu stemmen gewesen“, räumt Mechthild Meinike. Anschaffungskosten von weit über 30.000 Euro waren damals im Gespräch. Nun versucht man es in einer günstigeren Variante.

Interesse von Schulklassen wecken

Dass die Umrüstung nötig ist, davon ist die Astronomin überzeugt. „Wenn wir nur auf Sterne setzen, wird es schwierig, den Besuchern neue Dinge zu bieten“, sagt sie. „Mit der neuen Technik wollen wir auch Themen aus den Bereichen Naturschutz und Umwelt ansprechen und so noch stärker für den Schulklassen interessant werden.“

Die kommen jetzt schon regelmäßig ins Planetarium. Insgesamt konnten zuletzt 6.000 Besucher begrüßt werden. Zur Museumsnacht am kommenden Wochenende wird der 30.000. Besucher erwartet. Das Planetarium, das vor wenigen Jahren noch vor einer unsicheren Zukunft stand, ist inzwischen nur einer festen Institution im Veranstaltungskalender der Stadt geworden. „Dafür braucht es aber viele ehrenamtliche Helfer, die sich engagieren, eine Stadt, die sich zum Planetarium bekennt, und den ein oder anderen Sponsor“, betont die Planetariums-Chefin. (mz)