Nach Sturm "Xavier" Nach dem Sturm: Saalekreis warnt übers Handy

Merseburg/Querfurt - Die ersten heftigen Böen waren noch gar nicht zu spüren, da wurden die Menschen im Saalekreis bereits über ihre Handys vor den drohenden Gefahren durch Sturmtief „Xavier“ gewarnt. Zumindest jene, die auf ihren Smartphones die Anwendungen „Nina“ und „Katwarn“ installiert haben.
Die beiden Warnapps gibt es bereits seit Jahren, werden jedoch von den Kommunen und Behörden nur ungleichmäßig mit Informationen gefüttert.
Saalekreis warnt künftig über App „Nina“
Jetzt hat sich auch der Landkreis als untere Katastrophenschutzbehörde dazu entschlossen, die Warnung der Bevölkerung in Notfällen über Nina vorzunehmen. „Derzeit übermitteln die Landkreise entsprechende Ereignismeldungen an das Lagezentrum des Landes“, erklärt Kreissprecherin Kerstin Küpperbusch.
Dort werde „Nina“ dann mit den Infos gefüttert. Noch in diesem Jahr soll der Landkreis selbst Warnungen einstellen dürfen, weshalb der Bund Kreise und kreisfreie Städte derzeit mit der nötigen Technik ausstattet und Schulungen veranlasst. Danach ist es dem Landkreis möglich, auf direktem Wege mit „Nina“ zu agieren.
Die Handyanwendung ist die Notfall-Informations- und Nachrichten-App, kurz Nina, des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe. Deutschlandweit können die Behörden bei drohenden Gefahren die Bevölkerung zeitnah warnen.
Was früher nur über fest installierte Sirenen, Medien oder Lautsprecherwagen erfolgte, erreicht nun jeden Nutzer auf seinem Handy. Droht eine Gefahr, wird der Nutzer über eine sogenannte Push-Nachricht umgehend informiert. Diese können lokal gehalten werden, also sich ausschließlich auf den Landkreis oder einzelne Städte beziehen. Gleichzeitig erhalten Nutzer Verhaltenstipps.
Was sind die Alternativen zu „Nina“?
Nina ist für mehrere Betriebssystem verfügbar und zudem kostenfrei. Zwei wichtige Gründe für den Landkreis, nach anfänglichem Zögern nun doch auf die Warnapp zu setzen.
Alternativen dazu gibt es auch. Die Apps Katwarn oder Biwapp zum Beispiel. Allerdings sieht der Landkreis diese Anwendungen lediglich als ergänzende und zudem kommerzielle Angebote.
Hätte sich der Landkreis etwa für Katwarn entschieden, eine App, die unter anderem von der Stadt Halle regelmäßig genutzt wird, wäre ihm das teuer zu stehen gekommen. Die Anschaffung der von Fraunhofer entwickelten App hat den Wert eines Kleinwagens. Hinzu käme eine Art Lizenzgebühr, die jedes Jahr fällig wird und sich ebenfalls auf mehrere Tausend Euro beläuft. (mz)
