MZ-Fotorätsel MZ-Fotorätsel: Die vergessene Templerkirche

Almsdorf/MZ - „Auf dem Foto ist die Kirchenruine Almsdorf abgebildet. Die Kirche wurde wahrscheinlich 1307 erbaut, worauf eine in der ältesten bekannten Minuskelschrift geschriebene Steintafel an der Südwand des Kirchenschiffs hinweist. Eine weitere Tafel ist in Majuskeln geschrieben und wird dem Jahre 1377 zugeordnet. Sie berichtet von einer Almosenstiftung des Johann Herr und Tilo Stock“, schreibt Gudrun Engel aus Gröst zum MZ-Foto-Rätsel vom 23. Februar. Sie wurde auch unter Ausschluss des Rechtsweges als Gewinnerin der 30 Euro ermittelt, die ihr in den nächsten Tagen per Postanweisung zugehen.
Nur noch Grundmauern und die beiden Türme
Angela Möhring, auch sie wohnt wie viele der Einsender in Gröst, schreibt, dass es sich um die so genannte vergessene Templerkirche von Almsdorf handelt. „Von der Kirche stehen leider nur noch die Grundmauern und die beiden Türme.“ Inge Schubert aus Gröst meint, dass nur wenige die zwei Türme von Almsdorf kennen, dafür aber den Jahrmarkt, der seit 1563 bekannt ist. „Die zwei Türme zeugen vom Marktrecht, das die Gemeinde einst erhielt. Almsdorf liegt an der B 176 zwischen Freyburg und Braunsbedra. In diesem Jahr feiern wir 450 Jahre Almsdorfer Jahrmarkt. Das wird ein großes Fest am letzten Wochenende im August, zu dem alle Neugierigen schon jetzt eingeladen sind“, so Frau Schubert.
Vorwiegend Viehmarkt
Silvia Böhland, ebenfalls wohnhaft in Gröst, weiß genauer, seit wann Almsdorf Marktrecht hat. „Es war 1563“, schreibt sie. „Der Markt war in dieser Zeit vorwiegend ein Viehmarkt, später kamen dann Schaustellerbuden und Fahrgeschäfte dazu.“ Kornelia Münzer weiß zu berichten, dass früher die Landesgrenze zwischen Thüringen und Sachsen durch die beiden Türme verlief.
„Die beiden Türme der Kirche wurden 1992/93 ausgebessert und neu mit Mönch-Nonne-Ziegeln gedeckt, die Turmhauben mit Kugel und Wetterfahne aus Kupfer erneuert“, schreibt Egon Kutz aus Almsdorf. Diese Ziegel werden auch Klosterziegel genannt und sind eine Rarität. Nur am Naumburger Dom sind sie in dieser Region noch zu finden. „In der Kugel befindet sich ein Bericht aus dem Jahre 1992. Seit diesem Jahr hat das Kirchenschiff auch kein Dach mehr. 2012 wurden die Außenmauern gesichert. Die Mauerkronen müssen dringend vor Feuchtigkeit geschützt werden, um den jetzigen Zustand der Ruine zu erhalten. Aber dafür fehlt immer noch das Geld.“
Doch nun geht es in die nächste Runde. Wir fragen Sie, was Sie auf dem Foto unten sehen. Wo befindet sich das Bauwerk? Wozu dient es? Wann ist es entstanden? Verbinden Sie damit ganz besondere Erlebnisse? Schreiben Sie uns.
