Mitteldeutsches Feuerwehrfest Mitteldeutsches Feuerwehrfest: Explosion im Einkaufspark Nova Eventis

Günthersdorf/MZ - Flammen schnellen in die Höhe, Explosionen lassen die Zuschauer zusammenzucken. Beim Mitteldeutschen Feuerwehrfest am Donnerstag in Günthersdorf werden Spraydosen so stark erhitzt, dass sie mit einem lauten Knall zerbersten. „Wir zeigen heute außerdem, wie ein Fettbrand entsteht und wie gefährlich der sein kann“, sagt Feuerwehrmann Denny Kühn. Mit einigem Abstand verfolgen zahlreiche Besucher das Spektakel, das von erfahrenen Wehrleuten in Gang gebracht wird.
Vom verkaufsoffenen Feiertag in Nova Eventis profitiert auch das Feuerwehrfest, das sich zwischen dem Einkaufszentrum und Höffner abspielt. Viele Neugierige beobachten das Vorgehen der Feuerwehrleute. Die Ehrenamtlichen können auf sich aufmerksam machen.
Der Fettbrand wird von Osmünder Wehrleuten in einer normalen Pfanne entfacht. „So ein Brand kann unter Umständen auch in der eigenen Küche passieren“, sagt Denny Kühn. Wer dann versuche, das Feuer mit Wasser zu löschen, begehe einen schweren Fehler. Durch das Wasser verschlimmere sich das Ganze immens. Besser sei es, das Feuer in geeigneter Weise abzudecken, dem Brand also den Sauerstoff zu entziehen. Das sollte aber nur versucht werden, wenn sich das Feuer noch nicht ausgebreitet hat. „Auf jeden Fall sollte die Feuerwehr alarmiert werden“, betont Denny Kühn.
Mit einer Wärmebildkamera misst er anschließend die Temperatur der Feuerstelle. Kurz nach dem Löschvorgang herrschen immer noch 400 Grad Celsius. So eine Kamera sei für Wehrleute ein großer Vorteil, erzählt Uwe Schlichtiger, der Feuerwehrtechnik vertreibt und beim Fest in Günthersdorf auch die Spezialkamera präsentiert. Damit könne man beispielsweise Glutnester aufspüren oder auch besser einschätzen, wann es von der Entstehungsphase eines Feuers zum sogenannten Vollbrand kommt. „Die Wehrleute kommen mit Hilfe der Kamera bei schlechter Sicht besser voran, können effizienter arbeiten und vor allem sich selbst besser schützen“, meint Uwe Schlichtiger. Die Kamera sei aber nicht billig. Um die 9 000 Euro koste sie. Das sei auch der Grund, warum sie sich nur wenige Wehren leisten können.
Denny Kühn hat sich mit der Technik auf Anhieb gut zurecht gefunden. Beim Kreisfeuerwehrverband ist er für die Organisation von Wettkämpfen verantwortlich, an denen sich der Nachwuchs beteiligen kann. „Beim Mitteldeutschen Feuerwehrfest findet eigentlich immer ein Löschangriff der Jugendwehren statt“, sagt Kühn. Bei diesem „Löschangriff nass“ muss jedes Team eine Pumpe starten, Schläuche daran anschließen und das durch die Schläuche gepumpte Wasser schnellstmöglich auf ein Ziel lenken. „Den Wettkampf haben wir aber in diesem Jahr etwas abgewandelt“, so Kühn. Es ging bei einem Quiz für den anwesenden Nachwuchs nun um theoretische Kenntnisse. Fachwissen haben bereits die jüngsten Wehrleute. Ihr Können führen einige Kinderwehren auch im Einkaufszentrum vor. Hier zeigen sich zum Beispiel die Mädchen und Jungen der Zöschener Wehr in voller Montur. Angeleitet von Jugendwart Christian Piller üben sie den Umgang mit der Technik. Durch die gelungenen Präsentationen soll auch der ein oder andere Zuschauer für die Feuerwehr begeistert werden.
Begeistert sind die Zöschener selbst von dem neuen Gerätehaus in ihrem Ort. Das wird gerade gebaut und soll im Frühjahr vollendet sein. „Dann haben wir endlich mehr Platz, vor allem auch für den Nachwuchs“, so der Jugendwart. Im kommenden Jahr werden vielleicht auch die Zöschener eine Mannschaft stellen, um dann beim wieder ausgetragenen Löschangriff mitzumachen.
