Mit den Waschmaschinen fing es an
Farnstädt/MZ. - Werner, der ebenfalls beim Vater Elektroinstallateur gelernt und 1964 seinen Meister gemacht hatte, wollte nun auch auf eigenen Füßen stehen.
"Als Handwerker gab man mir wenig Chancen damals, aber es gab da einen Parteitagsbeschluss, der sagte, dass die Versorgung der Bevölkerung verbessert werden sollte. Zu der Zeit kamen die ersten Waschmaschinen auf den DDR-Markt. Wenn ich mich als Dienstleister für Waschmaschinenreparaturen selbständig machen würde, hätte ich mehr Chancen", erinnert sich der heute 63-jährige Würkner an die Worte, die ihm den Weg wiesen. Daraufhin habe er sich sowohl im Schwarzenberger Waschmaschinenwerk als auch in der CSSR im Perex-Werk schulen lassen, bekam dort die Versprechen, dass er mit den entsprechenden Ersatzteilen beliefert würde. Mit beiden Zertifikaten ging er wieder zur ÖVW und bekam schließlich die Genehmigung zur Gründung seines eigenen kleinen Handwerksbetriebes. Als dessen Gründungstag steht der 1. Januar 1965 in der Chronik.
In den nächsten Jahren hatte Würkner zwar eine Menge Kundschaft, aber wenig Material. Mit zwei bis drei Gesellen hielt er sich dennoch gut am Markt. Das ging bis zwei Jahre nach der Wende recht gut. "Dann mussten wir neu überlegen", erzählt Würkner. Da hörte er von der Handwerkskammer, dass die Telekom Partner sucht, die für sie die Installation von Endgeräten ausführt. "Seitdem ist die Telekom auch unser Hauptauftraggeber. Inzwischen installieren wir nicht nur die Endgeräte. Wir haben auch den Kabelbau mit im Programm, so dass wir nun sozusagen deutschlandweit unterwegs sind, um uns um die Anlagen der Telekom zu kümmern", erzählt Würkner. Aber auch die Elektroinstallation gehört weiterhin mit zu den Geschäftsfeldern.
"Unsere Mitarbeiterzahl ist von 18 im Jahre 1992 auf 70 im Jahre 2002 und 170 in diesem Jahr gestiegen. Und wir könnten weiter einstellen. Doch es ist gar nicht so einfach, gut qualifizierte Handwerker zu bekommen, die auch bereit sind, auf Montage zu gehen", hakt Marion Würkner ein. Die gelernte Zahnarzthelferin ist im Jahre 1994, als der Einzelbetrieb in eine GmbH umgewandelt wurde, als Gesellschafterin mit eingestiegen. Inzwischen hat sie sich qualifiziert und leitet mit ihrem Vater den Betrieb als Geschäftsführerin.
Die 170 Mitarbeiter kommen inzwischen aus ganz Deutschland. Viele von ihnen wurden im Haus geschult und qualifiziert, so dass sie heute auf vielen Arbeitsplätzen einsetzbar sind. Jeder von ihnen (außer den Innendienstleuten) hat ein betriebseigenes Fahrzeug zur Verfügung. "Wir haben ganz schön investiert und ich bin davon überzeugt, dass es weiter nach vorne gehen wird", ist sich Marion Würkner sicher.
Auch deshalb haben Würkners inzwischen einen neuen Firmensitz am Ortsrand von Farnstädt. "Hier haben wir viel bessere Bedingungen, wenn wir mit dem Umbau fertig sind", schwärmt Werner Würkner, der jetzt auch noch in ein weiteres Geschäftsfeld einsteigt. "Wir werden künftig als Partner von Sun-Machine eine neue Art von Heizungen vertreiben, bei der mit dem Verbrennen von Pellets nicht nur Heizungswärme sondern auch Strom erzeugt wird. Das kann man sich am 9. Dezember ab 14 Uhr bei uns einmal genauer anschauen", lädt Würkner Interessenten ein.