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Merseburger Seenplatte Merseburger Seenplatte: Seen randvoll, aber Fragen weiter ungelöst

Von Wolfhard Emmerling 12.06.2003, 15:54

Luppenau/MZ. - davon, dass der östliche, also der Raßnitzer See, sowieso als geschütztes Refugium für Flora und Fauna gedacht ist. Sein Appell: Alle Verantwortlichen der umliegenden Gemeinden, aber nicht zuletzt auch die Erholungssuchenden, sollten Front gegen den sich anbahnenden Vandalismus machen. Doch die eigentliche Sorge Albrechts gilt der Wasserführung im Wallendorfer See. Denn der steigt und steigt. Aus dem drei Meter höher gelegen Raßnitzer See fließt ständig eine beträchtliche Menge Wassers zu, die von der am 14. April in Betrieb genommenen Pumpe offenbar nicht bewältigt wird. Das Abpumpen kostet mindestens 30 000 Euro im Jahr und ist nur eine von mehreren Möglichkeiten, das überschüssige Wasser abzuleiten. "Zu Beginn der Flutung im Jahr 1998 gab es eine klare Konzeption, nämlich die Ableitung in die Luppe." Zwei Jahre später wurde die neue Variante geplant. Grund dafür ist laut einer entsprechenden Dokumentation, das salzhaltige Wasser, das nach einer entsprechenden Untersuchung Schäden in der Luppe hervorrufen könnte. Es gehe, so Albrecht, um das Vorkommen einer Teichmuschelart, der Anodonta cygnea, und eines Fisches, des Bitterlings, Rhodeus sericeus amarus.

"Beide Tierarten sind hier, im Bereich Lössen, um den es geht, nie gesichtet worden. Ihr Vorkommen ist eine nicht bewiesene Behauptung mit weitreichenden Folgen", sagt der Zweckverbandsvorsitzende. Sehr wahrscheinlich ist nämlich, dass Muschel und Fisch weiter oberhalb, etwa bei Wallendorf, durchaus gute Lebensmöglichkeiten haben. Der untere Bereich hingegen ist oft so weit ausgetrocknet, dass dort überhaupt kein Fisch leben kann, weiß Albrecht. Niemand konnte ihm die Stelle in der Luppe zeigen, wo das Vorkommen der Teichmuschel und des Bitterlings vermutet werden. "Wir haben deshalb einen Vorschlag beim Regierungspräsidium ingebracht, der dahin geht, dass die Ableitung in die Luppe bei Lössen erfolgen sollte, wenn sich Bitterling und Muschel innerhalb der nächsten sechs Monate nicht auffinden lassen." Schon jetzt sei der aus guten Gründen festgelegte Höchststand des Wallendorfer Sees, der bei 82 Metern liegt, erheblich überschritten. Kommentar