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Förderung von Intel Merseburger Hochschule lockt mit modernster Technik und Wohnsitzprämie

Kommen die Fachkräfte für den neuen Intel-Standort bald auch aus Merseburg? Firma hilft Hochschule bei Anschaffung eines Super-Mikroskops. Was es noch beim Informationstag gab.

Von Undine Freyberg 16.04.2024, 10:00
Michael Krause zeigt, wo sich die unfassbar dünne Abtastnadel des Rasterkraftmikroskops befindet.
Michael Krause zeigt, wo sich die unfassbar dünne Abtastnadel des Rasterkraftmikroskops befindet. (Foto: Undine Freyberg)

Merseburg/MZ. - „Unser Highlight ist etwas, das gerade erst eingetroffen ist. Ich habe es selbst noch nicht gesehen “, sagt Hochschulrektor Markus Krabbes am Samstagmorgen gegenüber der MZ. Die Firma Intel habe die Hochschule großzügig bei der Anschaffung eines Supermikroskops unterstützt. Die Kosten für das Atomic Force Microscope oder auch Rasterkraftmikroskop: sechsstellig.

Warum hat die Hochschule das Mikroskop bekommen und was kann dieses Wunderding? „Intel ist gerade dabei, die Ausbildung an den Hochschulen und Universitäten zu stärken. Das muss natürlich sein, weil sie für den künftigen Standort in Magdeburg in absehbarer Zeit einen sehr hohen Fachkräftebedarf haben werden“, sagt Michael Krause, promovierter Physiker aus dem Bereich Ingenieurwissenschaften der Hochschule. „Das, was wir schon immer machen – nämlich versuchen, Schüler für die Mint-Fächer Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik zu begeistern, wird jetzt immer wichtiger.“ Deshalb versuche man gerade ein Messtechnik-Labor aufzubauen, um den Hightech-Bereich in der Lehre untersetzen zu können.

Wie ein Plattenspieler

„Wir reden über Dimensionen im Nano-Bereich. Das Rasterkraftmikroskop ist so hochauflösend, dass man damit fast einzelne Atome sehen könnte“, versucht Krause das Ganze zu erklären. Das Geräte funktioniere fast wie ein Plattenspieler - für die, die so etwas noch kennen. „Eine superfeine Spitze aus Silizium, die nur ein paar Milliardstelmeter groß ist, tastet eine hochgradig glatt polierte kleine Saphirplatte ab – hochwertige Uhren haben zum Beispiel Saphirdeckscheiben, um sie kratzfest zu machen –und kann selbst darauf noch Strukturen wie Berge und Täler entdecken.“

 Auch die Forschungsgruppe Eco-Emotion präsentierte sich. Deren Ziel ist die Teilnahme am Shell-Eco-Marathon, bei dem eine möglichst große Strecke mit einer begrenzten Menge Treibstoff zurückgelegt werden muss.
Auch die Forschungsgruppe Eco-Emotion präsentierte sich. Deren Ziel ist die Teilnahme am Shell-Eco-Marathon, bei dem eine möglichst große Strecke mit einer begrenzten Menge Treibstoff zurückgelegt werden muss.
(Foto: Undine Freyberg)

Zum Hochschulinformationstag kamen potenzielle Studenten mit Freunden oder Eltern aus Mansfeld-Südharz, Halle, Brandenburg und natürlich aus Merseburg, um bei Campusrundgängen abzuchecken, ob die Hochschule Merseburg womöglich der richtige Ort zum Studieren sein könne. Die „HoMe“ hatte dafür richtig aufgefahren – Infostände, Schnuppervorlesungen, praktische Vorführungen. „So ein Informationstag ist wichtig, deshalb wird der bei uns immer richtig gut vorbereitet“, sagte Rektor Krabbes.

Im Innenhof des Hauptgebäudes präsentierten sich unter anderem die Kultur- und Medienpädagogen, man konnte kreativ werden und beispielsweise Baumwolltaschen mit dem Slogan „Wie love HoMe“ bedrucken oder sich von den Mechatronikern erklären lassen, wie es funktioniert, dass man irgendwann mal mit dem Lastenrad vom Bahnhof zur Hochschule rollt und das intelligente elektronische Gefährt selbstständig und ohne Fahrer zum Bahnhof zurückfindet. Im Foyer von Gebäude D wurde Popcorn in kleinen Bechern aus abbaubarem Biokunststoff verteilt. Und Lorenz Kuhle, der angewandte Chemie studiert, präsentierte Seife, die er und seine Kommilitonen aus Kokosfett, Olivenöl und unterschiedlichen Farbstoffen hergestellt haben. „Wir haben Seifen in den Duftnoten Kaffee, Schokolade, Orange und Holunder-Mandel produziert und dann auch noch gestempelt, damit man weiß, wo es herkommt“, sagt der 23-jährige Student.

Wohnsitzprämie für Studis

Der Merseburger Elferrat an einem gemeinsamen Stand mit dem Studentenklub Wärmi war ebenso vertreten wie die Stadt Merseburg. „Wir machen unter den angehenden Studenten dafür Werbung, Merseburg als Hauptwohnsitz anzumelden“, sagt Antje Riewe-Bez von der Stadtverwaltung. „Aktuell bekommen Studenten dafür 75 Euro Wohnsitzprämie, die jedes Jahr beantragt werden kann.“