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Merseburg Merseburg: Schäden nach Sanierung

Von Undine Freyberg 16.09.2013, 20:22
Das Dach des zweigeschossigen Kitabereichs (hinten) wurde im Juni repariert, doch wie sieht es mit dem Krippendach aus?
Das Dach des zweigeschossigen Kitabereichs (hinten) wurde im Juni repariert, doch wie sieht es mit dem Krippendach aus? PETER WÖLK Lizenz

Merseburg/MZ - „Das war wirklich ein Warnschuss“, sagt Stadtrat Daniel Stahnke (SPD), der Vorsitzende des Bildungsausschusses. Was er meint: Ende 2012 waren alle Kinder wieder in die frisch sanierte Kita Buratino eingezogen. Im Frühjahr 2013 dann der Schock. In zwei Räume, unter anderem in die Lernwerkstatt der Kita-Kinder, war nach längerem Regen Wasser eingedrungen, weil offensichtlich das Dach undicht war. Die Schäden in den Räumen wurden beseitigt, das Dach des zweigeschossigen Kita-Bereichs wurde repariert.

„Was wir nicht wussten, war, dass das Dach in der Komplettsanierung nicht mit drin war“, so Stahnke. „Ich vermute, das war auch den Mitgliedern des Bauausschusses nicht wirklich bewusst.“

Der Grund dafür, warum das Dach ganz bewusst außen vor gelassen worden war, war die Tatsache, dass der erste Antrag für die Sanierung der Kita aus dem Jahr 2006 stammt, damals war das Dach 13 Jahre alt und noch in Ordnung. Eine Erneuerung wäre sicher nicht förderfähig gewesen. „Jetzt sind wir im siebten Jahr nach Beantragung, das Dach ist jetzt 20 Jahre alt und offensichtlich nicht mehr in Ordnung“, so Stahnke. Das betreffe sicherlich auch das noch nicht erneuerte Dach des Krippenbereichs.

Nach MZ-Informationen soll die Dachdeckerfirma, die das Dach des Kitabereichs repariert hat, auch das Dach des Krippenbereichs in Augenschein genommen haben. Mehrere potenzielle Gefahrenstellen wurden mit Kreuzen markiert, und es soll die Aussage von Seiten der Firma gegeben haben, dass man die Verwaltung darüber informieren wolle, was offenbar auch passiert ist. MZ fragte in der Stadtverwaltung nach, ob es nach den Schäden im Bereich der Kita bereits Überlegungen gibt, das Krippendach zu erneuern, um mögliche weitere Schäden zu verhindern. Stadtsprecherin Elke Benne teilte daraufhin mit: „Alle Dächer der Kindereinrichtung sind dicht, so dass auch kein Wasserschaden zu verzeichnen ist. Im Gebäude der Krippe ist alles in Ordnung.“ Das klingt nicht nach „Wir haben einen Plan“.

„Wir müssen aber nach einer Lösung suchen - zum einen, um die bereits getätigten Investitionen in die Kita zu schützen, aber auch um die Kita endlich komplett fertig zu bekommen“, mahnt Stahnke zum schnellen Handeln.

„Natürlich ist das richtig, aber ich sehe vielmehr, dass wir auch unsere Kinder schützen müssen“, sagt Daniel Fleischhauer, der Vorsitzende des Elternkuratoriums der Kita. „Was in der Kita passiert ist, kann auch in der Krippe passieren und vielleicht noch Schlimmeres.“ Man wisse ja gar nicht, wie das Dach unter der Oberfläche wirklich aussehe. Der Winter stehe bevor, es könnte auch weiteren Regen geben. „Und dann?“

Stahnke und Fleischhauer sind sich einig, dass es eine schnelle Lösung geben muss. „Wir gehen jetzt in die Haushaltsdiskussion. In diesem Jahr wird das Geld für die Reparatur vielleicht nicht mehr aufgebracht werden können“, meint Stahnke. „Aber spätestens 2014 muss das Dach gemacht werden.“

Sehr viel Geld und Fördermittel wurden in die Sanierung der Kita gesteckt.
Sehr viel Geld und Fördermittel wurden in die Sanierung der Kita gesteckt.
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