Rewe schließt - Lidl kommt nicht Merseburg: Rewe schließt - Lidl kommt nicht - Wohin nun zum Einkaufen?
Merseburg - Wer im Bereich Rosental oder Christianenstraße wohnt, ist fein raus, wenn er ein Auto hat. Zumindest wenn es um die Frage geht, wo man zukünftig einkaufen soll. Der dortige Rewe-Markt öffnet am 21. Oktober zum letzten Mal. Danach ist Schluss. Bei den Menschen, die im Viertel leben, ist das durchaus ein Thema.
„Für die älteren Leute, Familien und auch für unsere ausländischen Mitbürger ist der Rewe ideal“, sagt Iris Korwie, die die MZ im Bürgertreff in der Siegfried-Berger-Straße traf. Gemeinsam mit ihrem Sohn Stephan, der im Rollstuhl sitzt, hat sie den Markt immer gern genutzt. „Auch weil alles barrierefrei ist. Denn für Rollstuhlfahrer, Gehbehinderte oder Leute mit Rollator ist der Weg zu Lidl beschwerlich, wenn nicht sogar unmöglich“, meint sie. „Alle, mit denen man sich unterhält, sind traurig, dass der Markt zumacht.“
Markt als Treffpunkt für die Leute aus dem Viertel
Sie habe sich beim Rewe immer ihr Frühstück geholt, erzählt Melanie Blume. „Das ist schade, dass dann auch der dortige Bäcker verschwindet“, bedauert sie. Außerdem ist der Markt ihrer Meinung nach auch ein Treffpunkt für die Leute aus dem Viertel und ein Ort der Kommunikation. „Das fällt dann alles weg.“
Unterdessen geht im Viertel ein Gerücht - nämlich, dass Lidl aus der König-Heinrich-Straße einzieht, wenn der alte Markt für einen Neubau abgerissen wird. „Das erzählt man sich hier“, sagt Iris Korwie. Allerdings scheint da nichts dran zu sein. „Wir sind ständig mit Lidl in Kontakt, aber das wurde uns gegenüber bisher nicht angesprochen“, sagte Oberbürgermeister Jens Bühligen (CDU) auf Anfrage der MZ. „Ich gehe also im Augenblick davon aus, dass das nicht stimmt.“
Immobilien-Fonds ist neuer Eigentümer des Rewe-Gebäudes
Vertreter der Stadtratsfraktion der Linken hatten mit verschiedenen Anbietern gesprochen, um zu erreichen, dass es in der Christianenstraße auch künftig einen Markt geben wird. Ohne Erfolg. „Auch wir als Stadt haben mit den verschiedenen Versorgern gesprochen, aber wir können niemanden zwingen“, so der OB, der ebenfalls erfolglos war. „Rewe saß bei mir im Büro und sagte: Auch wenn man mit der Miete runtergeht - wir würden trotzdem rausgehen.“
Seit 1. August sei ein Immobilien-Fonds der neue Eigentümer des Rewe-Gebäudes. „Der ist natürlich auch nicht an Still- oder Leerstand interessiert und hat ebenfalls versucht, Rewe zu halten“, sagt Bühligen. „Nun versucht er, einen Nachfolger zu finden.“ (mz)
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