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Merseburg Merseburg: Mann droht mit Messerattacke

Von UNDINE FREYBERG 18.06.2013, 19:31
Ein 51-Jähriger löste mit seiner Drohung einen Polizeieinsatz aus.
Ein 51-Jähriger löste mit seiner Drohung einen Polizeieinsatz aus. MZ/ARCHIV Lizenz

MERSEBURG/MZ - Schreck am Dienstagmorgen um 8.30 Uhr im Jobcenter des Saalekreises in der Merseburger Robert-Blum-Straße. Eine Frau aus Bad Dürrenberg ruft an und beschwert sich über einen Bescheid, dann übernimmt ihr Mann den Hörer und beschimpft zunächst die Mitarbeiterin im Kundenzentrum. Dann droht er damit, vorbeizukommen und den erstbesten Mitarbeiter zu erstechen. Die Mitarbeiterin informiert ihre Vorgesetzten, die informieren die Polizei. Polizeibeamte machen sich sofort auf den Weg nach Bad Dürrenberg, wo sie den 51-Jährigen auch antreffen. Als Grund für seinen Ausraster gab der Mann an, einen Bescheid nicht verstanden zu haben.

„Es handelte sich dabei um einen Brief der Familienkasse. Wir als Eigenbetrieb waren für die Familienkasse in Vorleistung gegangen, und jetzt kam die Mitteilung, dass ein bestimmter Betrag nicht ausgezahlt wird, weil wir ja das von uns gezahlte Geld wiederbekommen müssen“, erklärt Steffen Eckardt, Fachbereichsleiter beim Jobcenter des Saalekreises.

Den Mann aus Bad Dürrenberg brachte das zur Weißglut - und das nicht zum ersten Mal. Einmal habe der Mann den Schreibtisch einer Mitarbeiterin leer gefegt. „Und am 2. Januar hat er in unserem Kundencenter damit gedroht, jemanden zu erschießen“, so Eckardt. Deshalb habe der 51-Jährige seitdem Hausverbot. Nach der jetzigen Aktion wurde der Mann wegen Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten angezeigt. Die Polizei ermittelt.

Im Jobcenter ist man auf mögliche Bedrohungen der Mitarbeiter zumindest theoretisch gut vorbereitet. Zum einen gebe es Sicherheitspersonal. „Außerdem werden unsere Mitarbeiter für solche Situationen geschult. Dafür haben wir extra einen externen Kommunikationstrainer geholt“, erklärt Gert Kuhnert, der Betriebsleiter des Jobcenters. Außerdem gebe es ein Merkblatt und eine umfangreiche Dienstanweisung, wie man sich zum Beispiel bei einer Bombendrohung oder einer anders gearteten Bedrohung zu verhalten habe. „Wenn unsere Mitarbeiter wissen, dass ein Kunde schwierig ist, gehen sie auch immer zu zweit ins Gespräch“, so Kuhnert. „Und sollte tatsächlich jemand bedroht werden, haben wir für solche Fälle ein internes Notrufsystem. Dadurch wird stiller Alarm ausgelöst und die Kollegen werden gewarnt.“

Steffen Eckardt
Steffen Eckardt
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Gert Kuhnert
Gert Kuhnert
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